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Hautkrebs: Patienten ärgern sich über Screening-Abzocke

Autor: Anke Thomas, Foto: thinkstock

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Weil sich bei www.igel-aerger.de Versicherte über Ärzte bzw. das Hautkrebsscreening beschweren, haben die Verbraucherschützer 192 Dermatologen getestet. Untersucht wurde, ob Hautärzte das Screening kostenlos anbieten bzw. wie die Terminvergabe erfolgt.

42 Kölner Praxen und 150 Berliner Praxen wurden telefonisch kontaktiert. Die Testanrufer gaben vor, einen Termin zur Hautkrebsvorsorge vereinbaren zu wollen. Das Ergebnis:

  • 110 Praxen boten von sich aus das kostenlose Screening an.
     
  • 20 Praxen vergaben wegen Zeitproblemen jedoch keinen Termin für das gesetzliche Hautkrebsscreening.
     
  • 21 meinten, dies sei ein kostenpflichtiges Extra für Patienten, kritisiert Wolfgang Schuldzinski, Vorstand Verbraucherzentrale NRW.
     
  • Neun Hautärzte verfügten nicht über die Qualifizierung zur Abrechnung bzw. hatten nicht die nötige achtstündige Fortbildung für das Screening absolviert.  

„Es darf nicht länger hingenommen werden, dass gesetzlich Krankenversicherte ihren Anspruch auf ein kostenloses Screening in einigen Praxen nicht durchsetzen können“, so Schuldzinski. Jeder Hautarzt müsste außerdem künftig verpflichtet werden, die Zertifizierung für das Screening zu erwerben.

Im Zuge der geplanten Neubewertung des Screenings fordern die Verbraucherschützer außerdem vom Gemeinsamen Bundesausschuss, dass dieser Klarheit schafft im Streit über den Einsatz des Dermatoskops bzw. hinsichtlich der Kostenübernahme. Dieser Streit dürfe nicht mehr länger zulasten der Patienten gehen.

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