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Patin für neue Praxis-Azubine gesucht

Praxismanagement , Team Autor: Anouschka Wasner, Foto: thinkstock

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Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahrs kommen wieder neue Azubis in die Praxen. Die Zuteilung von Paten macht deren Anleitung leichter – allerdings nur, wenn der Praxischef die Patin richtig anleitet.

Die wenigsten Ärzte können es zeitlich leisten, sich umfassend um ihre auszubildenden MFA zu kümmern. Das ist nicht weiter schlimm, sofern man sich vorab Gedanken macht, was und wie delegiert werden kann.

An erster Stelle steht dabei die Überlegung, an wen delegiert wird. Was garantiert schief geht, ist: „Ihr erklärt der Neuen dann mal, wie das geht.“ Stattdessen sollten Sie der neuen Azubine eine Patin zuteilen. Das muss nicht unbedingt die Erstkraft sein, wichtig ist, dass die Chemie stimmt zwischen „der Neuen“ und „dem alten Hasen“, erklärt Iris Schluckebier, Dozentin für MFA-Fort- und Weiterbildung.

Einarbeitende Patin: „Sei mein Schatten!"

Sie rät dazu, vorab mit der Patin zu besprechen, wie sich eine Patenschaft z.B. von einer Partnerschaft unterscheidet, nämlich dass eine einseitige Fürsorgeaufgabe wahrgenommen wird und die beiden Beteiligten nicht die gleichen Rechte und Pflichten besitzen. Ein „Gefälle“ zwischen den beiden MFA ist also wenigstens am Anfang der gemeinsamen Arbeitszeit durchaus normal.

Aufgabe der Patin ist es, die neue Mitarbeiterin an der Hand zu nehmen, Ansprechpartnerin zu sein, sich zuständig zu fühlen, der zukünftigen Kraft einen Weg zu bahnen. Sie muss der Auszubildenden vermitteln, wie diese sich das Wissen abholen soll: „Lauf immer hinter mir her“, „Sei mein Schatten“, „Frag mich lieber zu oft als zu wenig“ sind typische Mottos. Diese Konstellation ist übrigens nicht nur für die Azubine hilfreich, sondern oft auch für die Patin, die sich mit der neuen Verantwortung weiterentwickelt.

An alle Einarbeitungsschritte gedacht? Checkliste hilft!

Machen Sie sich auch Gedanken darüber, welche Aufgabenverteilung zwischen Ihnen und der Patin Ihrer Praxis entspricht. Organisatorische Einweisungen können z.B. prima von der Patin übernommen werden. Aber wer erzählt der Azubine vom Praxisleitbild oder Praxisknigge? In der Regel sollten Sie die richtungsweisenden Gespräche selbst übernehmen. Insbesonder in großen Praxen verfügt allerdings die Erstkraft bzw. die Patin oft über weitreichende strukturelle wie soziale Kompetenzen, sodass auch diese Aufgabe getrost delegiert werden kann. Wichtig ist nur, dass keiner der Einarbeitungsschritte vergessen geht, weil jeder denkt, der andere hätte das übernommen. Unsere <media 8205 - - "TEXT, Checkliste Einarbeitung Azubine Zustaendig, Checkliste_EinarbeitungAzubine_Zustaendig.pdf, 86 KB">Checkliste zur Einarbeitung der neuen Azubine</media> hilft bei der Aufgabenverteilung.

Ein guter Ausbilder muss sich um Azubi bemühen

Und wenn es mit „der Neuen“ trotz aller Bemühungen nicht so funktioniert, wie es soll? Dann mahnen Sie sich und Ihr Team zur Geduld: Jede Azubine hat andere Stärken und Schwächen, andere Ängste und Wünsche. Was bei der einen Wunder bewirkt, kann bei der anderen ein Motivationskiller sein. Deswegen rät Ausbildungsfachfrau Iris Schluckebier: „Zum Ausbilder-Erfolgsrezept gehört auch, in schwierigen Situationen alternative Wege zu suchen. Ein Ausbilder muss sich aktiv um die künftigen Mitarbeiter bemühen. Immerhin sind die heutigen Azubis unsere künftigen Mitarbeiter, auf die wir uns verlassen müssen!“

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