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Fibromyalgie-Patienten zum Tai-Chi schicken

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Das chinesische Schattenboxen wirkt sich durch die langsamen und bedächtigen Bewegungen positiv auf  Fibromyalgie-Kranke aus. Das chinesische Schattenboxen wirkt sich durch die langsamen und bedächtigen Bewegungen positiv auf Fibromyalgie-Kranke aus. © fotolia/dsodamin
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Eine Alternative zum standardmäßigen aeroben Training für Fibromyalgie-Kranke bietet Tai-Chi. Symptome, Selbstwirksamkeit und Coping bessern sich signifikant stärker.

Die Fibromyalgie als komplexe Erkrankung mit physischen Einschränkungen und psychologischen Problemen benötigt einen multimodalen Therapieansatz. Er umfasst neben Analgesie und Psychotherapie auch körperliche Bewegung. Neben dem als Standard eingesetzten aeroben Training kann den Patienten Tai-Chi im Yang-Stil angeboten werden. In einer prospektiven Studie ergaben sich für regelmäßiges Tai-Chi mindestens gleichwertige Effekte wie für aerobe Übungen. Langfristig bietet die traditionelle Kampfkunst sogar Vorteile.

Einbezogen in die Studie waren 226 Fibromyalgie-Patienten, die entweder 24 Wochen zweimal wöchentlich unter Aufsicht aerobe Übungen oder über 12 bzw. 24 Wochen ein- oder zweimal wöchentlich Tai-Chi-Kurse bei verschiedenen Instruktoren absolvierten. Der primäre Endpunkt, die Scoreveränderung im Revised Fibromyalgia Impact Ques­tionnaire zwischen Studienbeginn und 24 Wochen, besserte sich in allen fünf Gruppen mit signifikanten Vorteilen für das Schattenboxen. Auch bei sekundären Endpunkten wie Patienteneinschätzung, Angst, Selbstwirksamkeit und Copingstrategien waren die ruhigen und achtsam ausgeführten Bewegungen dem aeroben Training überlegen, wobei die Effekte bei den Übungsleitern insgesamt vergleichbar waren.

Einmal pro Woche Tai-Chi reicht aus

Insgesamt wurde der Tai-Chi-Kurs regelmäßiger besucht als der aerobe. Wer den chinesischen Volkssport 24 Wochen lang machte, schnitt insgesamt besser ab als Teilnehmer der Zwölf-Wochen-Kurse. Unterschiede zwischen ein- und zweimal Tai-Chi-Training pro Woche ergaben sich nicht.

Quelle: Wang C et al. BMJ 2018; online first