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AOK erwartet Spargesetze – Beitragssätze in der GKV steigen

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Nur etwa ein Fünftel des für 2021 ermittelten Fehlbetrages ist durch die Coronapandemie bedingt. Nur etwa ein Fünftel des für 2021 ermittelten Fehlbetrages ist durch die Coronapandemie bedingt. © bluedesign – stock.adobe.com
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Für 2021 wird das Bundesgesundheitsministerium den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz in der GKV voraussichtlich von derzeit 1,1, auf 1,3 % anheben. Nach Berechnungen der Kassen wird das nicht reichen.

Wie hoch die Ausgaben der GKV in diesem und im nächsten Jahr ausfallen werden, darauf konnten sich die Vertreter von BMG, Bundesamt für Soziale Sicherung und GKV-Spitzenverband im Schätzerkreis der GKV nicht einigen. Ans BMG geht die Empfehlung, den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz für 2021 um 0,2 Punkte auf 1,3 % zu erhöhen. Die Kassen halten 1,4 % für notwendig. Daneben schießt der Bund einmalig 5 Mrd. Euro für coronabedingte Mehrausgaben und Mindereinnahmen zu. Den Kassen knöpft er 8 Mrd. Euro Rücklagen ab.

Letzteres trifft laut ihrem Bundesverband insbesondere die AOKen. „Da die Rücklagen der Kassen weitgehend im Wahljahr aufgebraucht werden, drohen 2022 drastische Erhöhungen der Beiträge und unpopuläre Spargesetze“, warnt Vorstandsvize Jens Martin Hoyer. Denn der für 2021 ermittelte Fehlbetrag von über 16 Mrd. Euro sei nur mit rund 3,4 Mrd. Euro direkt durch die Pandemie bedingt. „Der Großteil wird durch kostspielige Gesetze verursacht, die dauerhafte Finanzwirkung haben. Dies wird im Jahr 2022 zu einem immensen strukturellen Ausgabenüberhang führen.“

Quelle: Presseinfo des AOK-Bundesverbandes

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