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Impfung von Sportlern Antwort auf Vakzine gut, Nebenwirkungen meist harmlos

Autor: Dr. Dorothea Ranft

In Einzelfällen muss man bei Sportlern mit systemischen Reaktionen wie Fatigue, Myalgien und Kopfschmerzen rechnen. In Einzelfällen muss man bei Sportlern mit systemischen Reaktionen wie Fatigue, Myalgien und Kopfschmerzen rechnen. © insta_photos– stock.adobe.com
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Viele Sportler gehören zu der Gruppe der Impfmuffel. Sie glauben z.B., dass das intensive Traning das Immunsystem schwächt und deshalb die Impfantwort nicht ausreichend ausfällt. Andere befürchten, dass Nebenwirkungen ihr Training beeinträchtigt. In den meisten Fällen sind diese Ängste unbegründet, erklären Experten.

Auch bei extremer körperlicher Belastung durch Wettkämpfe oder intensives Training ist das immunologische Ansprechen auf Vakzinen nicht vermindert, schreiben Dr. Andreas Venhorst von der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und Kollegen. Athleten können diesbezüglich also beruhigt werden. Regelmäßige körperliche Aktivität mit moderater Intensität verstärkt sogar die Antikörperbildung gegen Grippeviren und SARS-CoV-2, ohne das Risiko für unerwünschte Folgen zu erhöhen.

Viele Athleten befürchten zudem, sie müssten wegen Impfnebenwirkungen ihr Training unterbrechen. Tatsächlich ist auch bei normaler Reaktion auf die Vakzination gegen Grippe und COVID mit gewissen Einschränkungen zu rechnen. Aber die zugehörigen Symptome sind meist leichter Natur und bilden sich nach zwei bis drei Tagen zurück. Am häufigsten handelt es sich um harmlose Schmerzen an der Injektionsstelle. Die Spritzen sollten deshalb besser in den M. deltoideus der nicht dominanten Seite verabreicht werden. 

Idealerweise außerhalb der Saison impfen

In Einzelfällen muss man bei Sportlern mit systemischen Reaktionen wie Fatigue, Myalgien und Kopfschmerzen rechnen, die stärker ausgeprägt sind und länger anhalten. Eine Wiederaufnahme des Trainings ist in diesen Fällen erst nach Abklingen der Beschwerden möglich. Außerdem empfehlen die Autoren, vor einer Wiederaufnahme der sportlichen Tätigkeit ärztlichen Rat einzuholen, wenn die postvakzinalen Symptome länger als zwei bis drei Tage anhalten. Idealerweise sollten die Impfungen außerhalb der Saison erfolgen. Falls dies nicht möglich ist, wird ein Timing kurz nach einem intensiven Trainingszyklus oder Wettkampf empfohlen, um die Zeitspanne bis zur nächsten derartigen Belastung zu verlängern.

Quelle: Venhorst A et al. Dtsch Z Sportmed 2022; 73: 210-214; DOI: 10.5960/dzsm.2022.542