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Krebstherapie Bitte beleuchten!

Autor: Lara Sommer

Die Anreicherung von Nanopartikeln im Tumorgewebe könnte die Grundlage eines neuen Therapieansatzes sein. Die Anreicherung von Nanopartikeln im Tumorgewebe könnte die Grundlage eines neuen Therapieansatzes sein. © Kiattisak – stock.adobe.com
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Nanopartikel, die sich im Tumorgewebe anreichern, bilden die Grundlage eines neuen Therapieansatzes. Sie wirken phototoxisch und aktivieren das Immunsystem gegen den Primarius und eventuelle Metastasen.

Da Tumor­gewebe oft besonders durchlässig ist, können sich Nano­partikel dort bevorzugt anreichern. Dies machte sich ein internationales Team von Wissenschaftler:innen zunutze. Sie entwickelten eine Infusionslösung, deren Komponenten sowohl photosensitierend als auch immuntherapeutisch wirken. Wenn man die Zielstruktur mit einer spezifischen Wellenlänge beleuchtet, setzt das Polymer Sauerstoffradikale frei. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer Operation erfolgen und führt zu einem immunogenen Zelltod. 

Wirksamkeit auch bei unbekannten Metastasen

Der vom Medikament verursachte oxidative Stress im ER dient als Alarmsignal für Immunzellen. Diese werden nicht nur gegen den Primärtumor, sondern auch gegen Gewebe mit ähnlichen Eigenschaften sensibilisiert. „Das Immunsys­tem geht also auf die Suche nach weiteren Metastasen und macht sie unschädlich“, fasst Dr. Johannes ­Karges von der Ruhr-Universität Bochum zusammen.

Die Forschenden wiesen diese Effekte sowohl in Zellkultur als auch im Mausmodell nach. Verpflanzten sie Zellen gestreuter Tumoren, beobachteten sie unter der Therapie eine Regression des Primarius und weniger Filiae. Dr. Karges und Kolleg:innen gehen allerdings davon aus, dass es noch mehrere Jahre bis zu einer breiten klinischen Anwendung dauert.

Quelle:
Zhou H et al. Nat Commun 2023; 14: 5350; DOI: 10.1038/s41467-023-40826-5