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Corona: Allergietherapie trotz Erkrankung und Impfung fortsetzen?

Autor: Dr. Susanne Gallus

Die Therapie mit Antihistaminika und topischen Steroiden kann in der Regel trotz Coronaimpfung oder Coronainfektion fortgesetzt werden. Die Therapie mit Antihistaminika und topischen Steroiden kann in der Regel trotz Coronaimpfung oder Coronainfektion fortgesetzt werden. © Yevheniia – stock.adobe.com
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Diskussionen rund um die Wechselwirkungen von Medikamenten mit der lang ersehnten Coronaimpfung verunsichern viele Patienten. Darf man nasale Steroide weiter benutzen, wie sieht es mit Antihistaminika aus?

Pollenallergiker versuchen derzeit wahrscheinlich, so symptomlos wie möglich zu wirken. Wer will schon, dass Umstehende panisch flüchten, weil zu den geröteten Augen und dem Niesreiz noch ein leichtes Hüsteln kommt? D.h. gerade jetzt benötigen sie eine wirksame Therapie.  

„Patienten mit einer allergischen Rhinitis sowie Asthma sollten weiterhin topische Steroide zur Kontrolle der Erkrankung erhalten“, betonte  Professor Dr. Margitta­ Worm von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Für die Antihistaminika liegen ebenfalls keine Daten vor, die gegen ihren Einsatz sprechen. 

Gute Impfreaktion auch unter nasalen Steroiden

Auch vor und nach einer COVID-19-Impfung können die Medikamente appliziert werden. „Es gibt keinen Einfluss einer topischen Steroidtherapie auf die systemische Impfreaktion“, so die Expertin. 

Sogar COVID-19-Patienten dürfen Antihistaminika und topische Steroide nach derzeitigem Wissensstand bedenkenlos weiter nehmen. Lediglich eine subkutane oder sublinguale Immuntherapie (SCIT bzw. SLIT) sollte man im Fall einer aktiven Infektion aussetzen, bis sich der Patient erholt hat.

Bei einem Nicht-Infizierten spricht nichts dagegen, die spezifische Allergenimmuntherapie weiterlaufen zu lassen. „Die Amerikaner haben empfohlen, die SLIT in der Pandemiezeit zu bevorzugen“, erklärte Prof. Worm. Denn im Vergleich fallen bei ihr die Kontakte in Klinken und Praxen geringer aus als bei der subkutanen Variante. 

Prophylaxe unterdrückt frühe Anaphylaxiezeichen

Von einer prophylaktischen Gabe von Antihistaminika- oder Steroiden, um vermutete allergische Impfreaktionen abzuschwächen (z.B. bei vorhandener Mastozytose), riet Prof. Worm ab. Denn eine Prophylaxe unterdrückt die Hautreaktion als wichtiges Frühsymptom einer Anaphylaxie. Dann könnte es passieren, dass man die schwere allergische Reaktion erst verspätet bemerkt. Derzeit lautet die Empfehlung daher, den Patienten etwas länger nachzubeobachten (30 min) und eine Notfall-Medikation parat zu halten, falls man eine anaphylaktische Reaktion auf die Impfung befürchtet.

Quelle: DermaLive: Covid-19 und der Einsatz von Biologika vom 17.03.2021, streamed-up.com