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Corona: Kaum Reinfektionen nach durchgemachter Erkrankung bei Klinikpersonal

Autor: Dr. Daniela Erhard

Wer Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut hat, scheint vorübergehend vor einer Neuinfektion mit dem Virus geschützt zu sein. Wer Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut hat, scheint vorübergehend vor einer Neuinfektion mit dem Virus geschützt zu sein. © peterschreiber.media – stock.adobe.com
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Eine überstandene schwere SARS-CoV-2-Infektion scheint vor einer erneuten Erkrankung zu schützen. Das zeigen Daten aus England.

Wer Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut hat, scheint zumindest vorübergehend vor einer Neuinfektion mit dem Virus geschützt zu sein. Das hat die sogenannte Oxford University Hospital Staff Testing Group um ­Sheila Lumley­ bei regelmäßigen Tests in ihren Kliniken festgestellt. Während eines halben Jahres steckten sich seropositive Mitarbeiter demnach etwa neunmal seltener an als seronegative Kollegen.

Wie die Autoren berichten, hatten die Angestellten von vier Lehrkrankenhäusern der Universität ab dem Frühjahr 2020 die Möglichkeit, sich im Rahmen der Studie alle zwei Wochen per PCR auf eine Infektion testen zu lassen.

Initial hatte jeder elfte Mitarbeiter Antikörper

Zudem wurde ihnen alle zwei Monate ein Antikörpernachweis angeboten. Von den mehr als 12.500 Personen, die an der Aktion teilnahmen, besaß anfangs jeder Elfte Antikörper gegen das Spikeprotein von SARS-CoV-2. Fast 91 % waren seronegativ und blieben das zum größten Teil auch. In dieser Gruppe infizierten sich im Verlauf der Studie 223 Personen, was etwa 1,1 Neuerkrankungen pro 10.000 Tagen mit Infektionsrisiko entsprach. Bei 88 Probanden, darunter 26 der Neuinfizierten, fand während der sechsmonatigen Studie eine Serokonversion statt.

Gegenüber den Mitarbeitern ohne Antikörper war die Inzidenzrate bei denjenigen mit Anti-Spike-IgG um 89 % reduziert. Von ihnen steckten sich nur zwei erneut an und beide Infektionen verliefen asymptomatisch. Da in einem Fall ein falsch positives Testergebnis nicht auszuschließen war, könnte der Effekt sogar noch stärker ausgeprägt sein. Ähnliche Ergebnisse erhielten die Autoren, wenn sie alternativ oder ergänzend die Antikörper gegen das Nukleokapsid des Virus heranzogen.

Insgesamt deutet dies darauf hin, dass Antikörper gegen SARS-CoV-2 vor einer erneuten Infektion schützen. Dennoch bleibt nicht ausgeschlossen, dass auch die T-Zell-Immunität eine relevante Rolle spielt, so die Forscher.

Quelle: Lumley SF et al. N Engl J Med 2021; 384: 533-540; DOI: 10.1056/NEJMoa2034545