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Gesundheitswesen COVID-Risiko im Dienst

Autor: Dr. Dorothea Ranft

57 % der Fälle gingen von Mitarbeitern aus. 57 % der Fälle gingen von Mitarbeitern aus. © elenabsl- stock.adobe.com
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Klinikpersonal hat bekanntermaßen ein hohes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Allerdings geht die größte Gefahr nicht von den Patienten aus, sondern von den eigenen Kollegen.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens stecken sich mit SARS-CoV-2 häufiger bei Kollegen an als bei ihren Patienten. Grundlage für diese Einschätzung ist eine retrospektive Analyse sämtlicher berufsbedingter Expositionen in akademischen Gesundheitszentren in den USA.

Insgesamt wurden 2.253 Kontakte mit mittlerem bis hohem Infektionsrisiko registriert. Diese kamen u.a. durch den Verzicht auf Masken und andere Schutzausrüstung zustande. 57 % der Fälle gingen von Mitarbeitern aus. 4,5 % der Exponierten wurden in den 14 Tagen nach dem unfreiwilligen Viruskontakt positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Im Schnitt setzte ein Mitarbeiter 2,2 Kollegen der viralen Gefahr aus und infizierte 0,14 Menschen. Ein Patient exponierte 3,4 Beschäftigte mit SARS-CoV-2, steckte aber nur 0,07 Personen an. Umso wichtiger ist es deshalb, auch im Umgang mit Kollegen immer auf die nötige Protektion gegen das Pandemievirus zu achten.

Quelle: Farah W et al. Occup Environ Med 2022; DOI: 10.1136/oemed-2022-108276