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Krebsmedizin Ohne radioaktive Markierung

Autor: Lara Sommer

Eine strahlenfreie Alternative in der Bildgebung eröffnet neue Möglichkeiten in der Krebsmedizin. Eine strahlenfreie Alternative in der Bildgebung eröffnet neue Möglichkeiten in der Krebsmedizin. © sizsus – stock.adobe.com
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Hyperpolarisiertes Pyruvat bietet eine Alternative zu radioaktiver Fluorodeoxyglukose in der Bildgebung. Forschende etablierten nun ein einfacheres und schnelleres Herstellungsverfahren und machten im MRT auch direkte Stoffwechselprodukte sichtbar.

Ein neuartiges Verfahren, um Stoffwechselvorgänge im Körper live beobachten zu können, erzeugt aus Pyruvat ein biologisches Kontrastmittel – und das deutlich schneller und einfacher als bisherige Methoden. Die sogenannte Hyperpolarisation verstärkt die magnetischen Eigenschaften der Substanz, sodass sie im MRT vorübergehend 10.000-fach stärker sichtbar wird. 

Neue Technologien, neue Perspektiven

Zellen verstoffwechseln die derart präparierten Moleküle unverändert. In gesunden Mäusen gelang es den Wissenschaftler:innen, die Umwandlung des infundierten Pyruvats zu Alanin und Laktat aufzuzeichnen. „Damit können wir den Krebsstoffwechsel in Echtzeit beobachten, was völlig neue Perspektiven für die Krebsmedizin eröffnet“, verdeutlichte Dr. ­Andreas Schmidt vom Universitätsklinikum Freiburg das klinische Potenzial.

Eine solche metabolische MRT kommt ohne ionisierende Strahlung aus und dauert nur wenige Minuten. „Dies sind insbesondere für Patient:innen, bei denen regelmäßige Nachuntersuchungen nötig sind, wichtige Aspekte“, betonte Dr. ­Stephan Knecht von NVision Imaging Technologies in Ulm. Um ihre Pyruvatlösungen unbedenklich beim Menschen einsetzen zu können, müssen die Forschenden die toxischen Rückstände allerdings noch weiter reduzieren.

Quelle:
de Maissin H et al. Angew Chem Int Ed Engl 2023; DOI: 10.1002/anie.202306654