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Alopecia areata Depressionen und Ängste als Begleiterscheinungen oder Komorbidität?

Autor: Sabine Mattes

Alopecia areata ist eine Form von Haarausfall, die runde oder ovale kahle Stellen auf der Kopfhaut oder anderen Körperstellen verursacht. Alopecia areata ist eine Form von Haarausfall, die runde oder ovale kahle Stellen auf der Kopfhaut oder anderen Körperstellen verursacht. © Alex Papp – stock.adobe.com
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Wer Patienten mit Alopecia areata behandelt, sollte den Fokus nicht nur auf die Haare legen. Depressionen und Ängste können zwar Begleitsymptome sein, aber auch im Rahmen einer behandlungsbedürftigen Komorbidität vorliegen.

Depressionen und Ängste treten im Zusammenhang mit einer Alopecia areata häufig auf. In bestehenden Reviews werde allerdings nicht näher unterschieden, ob es sich um einzelne depressive Begleitsymptome oder manifeste depressive Störungen bzw. um Ängste oder diagnostizierte Angststörungen handle, schreiben Dr. Sophie­ Lauron­, Pascal Institut, Adult Psychiatry and Medical Psychology Department, University Hospital Clermont-Ferrand, und Kollegen. Eine Abgrenzung ist jedoch wichtig, um die Betroffenen bestmöglich therapieren zu können.

Vor diesem Hintergrund analysierten die Wissenschaftler insgesamt 65 Studien zum Thema Angst und Depressionen bei Patienten mit Alopecia areata. Sie ermittelten eine Prävalenz für depressive Störungen von 9 %. 13 % der Kohorte litten unter nicht näher spezifizierten Angststörungen, die Prävalenz für generalisierte Angststörungen lag bei 17 %. Diese Patienten benötigten psychiatrische Therapie und entsprechende Medikation, betonen die Autoren. 

In Abgrenzung dazu konnten bei jeweils mehr als einem Drittel der Alopeziepatienten depressive Stimmungen oder Angstsymptomatiken identifiziert werden (37 % resp. 34 %). Diese seien „Warnzeichen, die einer Überwachung bedürfen, da sie sich zu Störungen entwickeln können“, erläutern Dr. Lauron und Kollegen. Die Ergebnisse zeigten eine gewisse Heterogenität, die sich z.T. auf die unterschiedliche Methodik der einzelnen Studien zurückführen lässt.

Quelle: Lauron S et al. JAMA Dermatol 2023; DOI:10.1001/jamadermatol.2022.6085