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Erosive Handarthrose Eine Frage der Gene

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Drei Genloci werden mit der EHOA assoziiert. Drei Genloci werden mit der EHOA assoziiert. © Evrymmnt – stock.adobe.com
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Offenbar ist die erosive Handarthrose genetisch eine eigenständige Erkrankung, bei der vier Sequenzvarianten in drei Genloci das Risiko für die Erkrankung erhöhen. Dies könnte zukünftig therapeutisch genutzt werden.

Bisher war unklar, ob sich die erosive Handarthrose (EHOA) genetisch von anderen Formen der degenerativen Gelenkerkrankung unterscheidet. Ein internationales Forscherteam ging der Sache nun genauer nach. In einer Metaanalyse verglichen die Wissenschaftler rund 1.500 EHOA-Patienten mit mehr als 550.000 Kontrollen aus fünf Ländern (Island, Niederlande, Großbritannien und Spanien). Mit der genetischen Analyse wurden vier Sequenzvarianten identifiziert, die alle das Risiko für eine EHOA erhöhen (Odds Ratio, OR 1,35 bis 1,46). Zwei dieser Veränderungen, Rs17013495 und rs11243284, wurden zuvor nicht mit der Arthrose (OA) in Verbindung gebracht. Von zwei weiteren (rs11631127 und rs1800801) war die Assoziation mit der OA bekannt, ­schreiben Dr. ­Unnur ­Styrkarsdottir von ­deCODE genetics/Amgen Inc. in Reykjavik und Kollegen. 

Zudem ermittelte die Autoren gemeinsame genetische Komponenten mit anderen Arthrosen, nicht aber zur rheumatoiden Arthritis. Ein kausaler Zusammenhang mit der EHOA wurde für Varianten in drei Genloci identifiziert: ALDH1A2, MGP und BMP6. Insgesamt sprechen die Ergebnisse dafür, dass sich die erosive Handarthose genetisch von einem Befall der größeren Gelenke unterscheidet. Dieser Umstand kann möglicherweise auch therapeutisch genutzt werden.

Quelle: Styrkarsdottir U et al. Ann Rheum Dis 2023; DOI: 10.1136/ard-2022-223468