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Schutzmasken FFP ist nicht zwingend die erste Wahl

Autor: Dr. Vera Seifert

Masken mit Ohrschlaufen dagegen ließen in puncto Dichtigkeit sehr zu wünschen übrig. Masken mit Ohrschlaufen dagegen ließen in puncto Dichtigkeit sehr zu wünschen übrig. © PhotoSG – stock.adobe.com
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Während der COVID-19-Pandemie begann der Siegeszug der Masken. Mund-Nasen-Schutz (MNS) dienen in erster Linie dem Fremdschutz. FFP-Masken sind zum Eigenschutz besser geeignet. Entscheidend ist aber das genaue Modell.

Während der Coronapandemie begann der Siegeszug der Masken. Wer sich oder andere vor Infektionen schützen möchte, setzt sie immer noch ein. Dies sollte man jedoch zielgerichtet und mit dem geeigneten Typ tun.

Erreger von Atemwegsinfektionen erreichen ihr Ziel durch direkten Kontakt, gebunden an Tröpfchen oder über eine aerogene Übertragung, schreiben Prof. Dr. Johannes Knobloch vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Kollegen. Der Tröpfchenweg setzt eine geringe Distanz zwischen Indexperson und Zielperson voraus. Die feineren Aerosole halten sich etwas länger in der Luft. Doch auch sie weisen die höchsten Konzentrationen im Nahbereich auf, wenn die infektiöse Person redet, singt, niest oder hustet. Nur bei sehr langem Aufenthalt in einem kleinen Raum und mangelnder Frischluftzufuhr kann es auch über größere Distanzen zur Übertragung kommen.

Mund-Nasen-Schutz kaum schlechter als FFP

Kommerziell vertriebene Masken (Mund-Nasen-Schutz, MNS) wurden vor allem für den Fremdschutz geprüft. Hierbei sind sie den Atemschutzmasken (FFP) überlegen. Es gibt aber auch Belege, dass MNS bei dauerhafter Nutzung durch medizinisches Personal den FFP-Masken in puncto Eigenschutz nicht nachstehen.
Wem es in erster Linie auf den Eigenschutz in bestimmten Situationen (z.B. Kontakt mit Erkrankten) ankommt, greift aber doch besser zur FFP-Maske, die dicht am Kopf anliegen sollte. Je nach Gesichtsform oder Behaarung lässt sich das nicht immer gewährleisten. Auch der Maskentyp spielt eine Rolle. Wie Anpassungsüberprüfungen gezeigt haben, schneiden Modelle mit einer Kuppelform am besten ab – jedoch nur, wenn sie mit einem umlaufenden Kopfband versehen sind. Masken mit Ohrschlaufen dagegen ließen in puncto Dichtigkeit sehr zu wünschen übrig, weshalb die Autoren von ihnen abraten.

Quelle: Knobloch J et al. Hamburger Ärzteblatt 2023, 12: 28-301