
Fruchtbarer Nebeneffekt GLP1-Agonisten und die Familienplanung

Nimmt das Körpergewicht um 5–10 % ab, kann sich eine evtl. vorliegende Amenorrhö bessern und der Zyklus behandelter Frauen normalisieren. Unklar ist, ob die Antidiabetika aufgrund von Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall oder verzögerter Magenentleerung die Wirkung oraler Kontrazeptiva beeinträchtigen.
Übrigens: Während einer Schwangerschaft sollten GLP1-Analoga und Tirzepatid pausiert werden, sagt die DDG. Teilweise scheitert dies an der Angst der Frauen vor einem Rebound-Effekt: Einzelne Schwangere scheinen die Therapie nicht abzusetzen, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.
Bisher keine kongenitalen Fehlbildungen beobachtet
Die Auswirkungen auf Mutter und Kind sind bislang unklar. Einzelne Beobachtungsstudien zu Schwangeren zeigen kein Risiko für schwere kongenitale Fehlbildungen unter einer fortgeführten Therapie. Allerdings sind die Ergebnisse aus methodischen Gründen nur bedingt aussagekräftig, schreibt die DDG.
Präklinische Studien deuten auf eine mögliche Teratogenität der GLP1-Therapie hin. Die DDG plädiert daher dafür, Frauen über den Einfluss der Therapie auf Fertilität und über Verhütung aufzuklären. Bei Kinderwunsch wird dazu geraten, die GLP1-Analoga abzusetzen – und zwar mindestens zwei Monate vor dem Versuch, schwanger zu werden.
Quelle: Stellungnahme – AG Diabetes und Schwangerschaft der Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)