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Gicht Großer Taillenumfang und hohes LDL-Cholesterin verheißen nichts Gutes

Autor: Dr. Andrea Wülker

Harnsäurekristalle in der Synovial­flüssigkeit gelten als Nachweis einer Gicht­erkrankung. Harnsäurekristalle in der Synovial­flüssigkeit gelten als Nachweis einer Gicht­erkrankung. © Science Photo Library/Walker, Dr. E.
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Das Risiko, Gicht zu entwickeln, hängt unter anderem mit dem BMI, dem Hüftumfang und dem Alkoholkonsum zusammen.

Deshalb lautet ein häufiger Ratschlag an die Patienten, ihren Lebensstil zu verändern. Bisher gab es aber nur sehr wenige Längsschnittstudien, in denen die Empfehlung wissenschaftlich untersucht wurde, schreiben Prof. Dr. ­Till ­Uhlig von der Universität Oslo und Kollegen.

In einer Studie mit 211 Patienten, die kürzlich einen Gichtanfall erlitten hatten, untersuchten die Forscher, wie sich anthropometrische Daten und Lipidwerte bei aktiv behandelten Patienten über einen Zeitraum von zwei Jahre verändern und ob diese Parameter wiederum Gicht-Outcomes vorhersagen.

Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 56 Jahre alt und zu 95 % männlich. Sie erhielten eine Edukation und eine harnsäuresenkende Therapie über ein Jahr. BMI, Taillenumfang, Taille-Hüft-Quotient und Lipidwerte wurden zwei Jahre lang bestimmt. Die Wissenschaftler analysierten, ob diese Parameter mit Gichtanfällen oder dem Erreichen der Harnsäurezielwerte zusammenhingen.

Über den Untersuchungszeitraum blieben die anthropometrischen Maße im Wesentlichen unverändert. Gesamt- und LDL-Cholesterin waren nach einem Jahr dagegen reduziert. Verschiedene Parameter waren mit dem Vorliegen von Gichttophi assoziiert: Ein höherer Taillenumfang zu Beginn der Studie senkte die Chance, dass der Harnsäurezielwert nach zwei Jahren erreicht wurde, während ein hoher HDL-Cholesterinwert diese Wahrscheinlichkeit erhöhte. Ein hoher LDL-Cholesterinwert signalisierte ein erhöhtes Risiko für einen Gichtanfall im zweiten Jahr der Studie. Ein großer Taillenumfang und hohe Lipidwerte erwiesen sich demnach als Prädiktoren für ungünstige Gicht-Outcomes nach zwei ­Jahren.

Quelle: Uhlig T et al. RMD Open 2023; DOI: 10.1136/rmdopen-2023-003600