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Heuschnupfen oder COVID-19?

Autor: Kathrin Strobel

Heuschnupfen oder Corona? Für Pollen-Allergiker ist der Unterschied nicht immer klar. Heuschnupfen oder Corona? Für Pollen-Allergiker ist der Unterschied nicht immer klar. © iStock/Alkimson, RomoloTavani
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Allergiker haben es dieses Jahr besonders schwer. Denn in Zeiten, in denen die Angst vor einer SARS-CoV-2-Infektion grassiert, stellt man sich sogar bei alle Jahre wiederkehrenden Symptomen plötzlich die Frage: „Heuschnupfen“ oder „Corona“?

Wie jedes Jahr ist der Frühling für Pollenallergiker nicht nur Grund zur Freude. Für sie bringt er trockenen Husten, Atemnot und Schnupfen. In diesem Jahr kann das besonders problematisch sein. Denn selbst wer seit Jahren an den typischen Symptomen eines „Heuschnupfens“ leidet, hat nun Angst, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert zu haben. Das ist verständlich, denn einige der im Rahmen einer Allergie auftretenden Beschwerden sind denen von COVID-19 zum Verwechseln ähnlich.

„Bei genauerer Betrachtung jedoch ist auch für die Betroffenen eine Unterscheidung recht zuverlässig möglich“, erklärt der Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen, Professor Dr. Ludger Klimek vom Allergiezentrum Wiesbaden. So kommt es bei einer Allergie in der Regel nicht zu Fieber – dafür aber zu juckenden Augen- und Nasenschleimhäuten, tränenden Augen und Niesreiz, was für SARS-CoV-2-Infektionen untypisch ist (s. Tabelle).

Corona, Allergie, Grippe oder Erkältung?

Allergie / AsthmaCOVID-19Influenza-Grippegrippaler Infekt / Erkältung
Fieberneinfast immerhäufigselten
produktiver Hustenseltenseltenhäufighäufig
trockener Hustenhäufigfast immerfast immer selten
Atemnothäufighäufigmöglichselten
Schnupfenfast immerseltenseltenfast immer
Niesreizfast immerneinseltenfast immer
Gliederschmerzenneinseltenfast immerhäufig
Abgeschlagenheitmöglichmöglichfast immermöglich
Halsschmerzenseltenseltenmöglichfast immer
Kopfschmerzenseltenmöglichhäufighäufig
Augenjucken/-irritationfast immernein*neinmöglich
© Allergiezentrum Wiesbaden

* Im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion kann es aber zu einer Konjunktivitis mit den entsprechenden Symptomen kommen (Anm. d. Red.).

Allergiegeplagte Patienten sollen nun ganz besonders darauf achten, ihre verordneten Medikamente konsequent einzunehmen, heißt es in der Pressemitteilung. Das gelte vor allem für Patienten mit chronischer Sinusitis oder Asthma bronchiale. Denn schlecht kontrollierte Allergiker haben ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19.

Quelle: Pressemitteilung – Allergiezentrum Wiesbaden