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UV-Schäden der Haut Imiquimod weist Vorstufen nach

Autor: Dr. Anna Millenaar | Tobias Stolzenberg

Vorstufen der aktinischen Keratose können durch Anwendung der Imiquimodcreme sichtbar gemacht werden. Vorstufen der aktinischen Keratose können durch Anwendung der Imiquimodcreme sichtbar gemacht werden. © Science Photo Library / Marazzi, Dr. P.
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Die immunstimulierende Eigenschaft von Imiquimodcreme kann man sich offenbar zunutze machen, um subklinische Vorstufen der aktinischen Keratose aufzuspüren.

Möglicherweise ist der Immunmodulator auch dazu geeignet, unter UV-Exposition gealterte Haut vor dem Entstehen der Lichtkeratose zu bewahren, berichtet eine Forschungsgruppe um Prof. Dr. Daisy­ Kopera­ von der Abteilung für Dermatologie an der Universität Graz.

UV-geschädigte Haut, aber keine Lichtkeratose

Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler 46 Freiwillige rekrutiert, die älter als 50 Jahre waren und altersbedingte UV-Schäden der Haut zeigten. Bei keinem der Probanden fanden sich klinische Zeichen einer aktinischen Keratose. Über zwei Wochen hinweg cremten die Studienteilnehmer zur Nacht ihr komplettes Gesicht mit Imiquimod 3,75 % ein. Zugleich führten sie Tagebuch über Beginn und Ausprägung möglicher entzündlicher Reaktionen. Eine standardisierte Fotodokumentation erfolgte mit Studienbeginn, nach der zweiwöchigen Imiquimodbehandlung sowie nach sechs Wochen Follow-up.

Fast alle Probanden zeigten Hautentzündung

Es zeigte sich, dass mehr als 90 % der Studienteilnehmer nach Anwendung der Imiquimodcreme Hautentzündungen entwickelten. Offensichtlich lag bei diesen Personen also eine Frühform der aktinischen Keratose vor, die sich mit den heute üblichen Methoden klinisch nicht nachweisen lässt, schreiben Prof. Kopera­ und Kollegen. Die Ergebnisse legen zudem nahe, dass Imiquimod bereits sehr früh in die neoplastischen Prozesse einzugreifen vermag, so die Autoren weiter. Beizeiten angewendet könnte die Substanz demnach der Entstehung einer aktinischen Keratose und somit dem Plattenepithelkarzinom vorbeugen.

Quelle: Kopera D et al. JEADV Clin Pract 2023; DOI: 10.1002/jvc2.216