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Östrogentherapie Leistungsfähigkeit von Transfrauen untersucht

Autor: Annette Kanis

Die kardiopulmonale Kapazität unter körperlicher Anstrengung lag bei den Transfrauen höher als bei Cisfrauen und niedriger als bei Cismännern. (Agenturfoto) Die kardiopulmonale Kapazität unter körperlicher Anstrengung lag bei den Transfrauen höher als bei Cisfrauen und niedriger als bei Cismännern. (Agenturfoto) © leszekglasner – stock.adobe.com
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Die körperliche Leistungsfähigkeit von Transfrauen, die einer männlichen Pubertät ausgesetzt waren und sich einer geschlechtsangleichenden Hormontherapie unterzogen, liegt zwischen der von Cisfrauen und Cismännern.

Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie beim Vergleich von 15 Transfrauen mit einer Cisgender-Kontrollgruppe (14 Männer, 13 Frauen). Die Transfrauen hatten im Schnitt 14,4 Jahre lang Östrogene genommen. Alle Teilnehmer absolvierten Belas­tungstests auf dem Laufband, Bio­impedanzmessungen und standardisierte Handgrifftests.

VO2-Peak niedriger als bei Cismännern

Die kardiopulmonale Kapazität unter körperlicher Anstrengung lag bei den Transfrauen höher als bei Cisfrauen und niedriger als bei Cismännern. So beliefen sich die VO2-Peaks im Mittel auf 2.606, 2.167 bzw. 3.358 l/min. Auch der ­O2-Puls der Transfrauen bewegte sich zwischen denen der beiden Cisgruppen. Bei den Transfrauen bestand zudem eine starke Korrelation zwischen dem VO2-Peak und dem Anteil der fettfreien Körpermasse. Die maximale Kraft beim Hand-Grip-Test entsprach in der Transfrauen-Gruppe durchschnittlich rund 35 kg, bei Cisfrauen 30 kg und bei Cismännern 48 kg.

Quelle: Alvares LAM et al. Br J Sports Med 2022; 56: 1292-1298; DOI: 10.1136/bjsports-2021-105400