Vorhofflimmern & Schlaganfallrisiko Rezidivrisiko nach Schlaganfall trotz Antikoagulation
Jede sechste Person mit Vorhofflimmern und überstandenem Schlaganfall erleidet binnen fünf Jahren ein Rezidiv
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Im Schnitt erleidet jede sechste Person mit Vorhofflimmern und stattgehabtem ischämischem Insult trotz oraler Antikoagulation ein Rezidiv nach fünf Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse von Forschenden um Dr. John McCabe vom University College Dublin. Die Autorinnen und Autoren schlossen 23 Studien mit insgesamt 78.733 Erkrankten und einem gesamten Follow-up von 140.307 Jahren in ihre Analyse ein. Der primäre Endpunkt war das Auftreten eines erneuten ischämischen Schlaganfalls. Sekundär wurden alle Hirninsulte ausgewertet einschließlich intrazerebraler Hämorrhagien.
Die gepoolte Inzidenz für einen erneuten ischämisch bedingten Apoplex lag bei 3,75 % pro Jahr. Das Risiko war in nichtinterventionellen Beobachtungskohorten signifikant höher als in den randomisierten klinischen Studien (4,20 % vs. 2,62 % innerhalb eines Jahres). Rezidivinsulte jeglicher Art entwickelten 4,88 % und intrazerebrale Blutungen 0,58 % der Erkrankten. In der Patientengruppe mit Schlaganfall trotz oraler Antikoagulation verzeichneten die Forschenden ein Jahresrisiko von 7,20 % für einen ischämischen Insult, 8,96 % für jeglichen Schlaganfall und 1,40 % für intrazerebrale Hämorrhagien.
Trotz moderner Prävention treten bei Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern und stattgehabtem Insult Rezidive auf. Die Autorinnen und Autoren empfehlen, besonders rezidivgefährdete Menschen besser zu erfassen. Auch neue Möglichkeiten der Sekundärprävention könnten die Prognose verbessern.
Quelle: McCabe JJ et al. JAMA Neurol 2025; 82: 696-705; doi: 10.1001/jamaneurol.2025.1337