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Erhöhte Rezidivgefahr statt Prophylaxe Selen und Vitamin E bei Blasenkrebs nicht sinnvoll

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die mediane Follow-up-Zeit lag bei 5,5 Jahren. Die mediane Follow-up-Zeit lag bei 5,5 Jahren. © Shisu_ka – stock.adobe.com
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Lange Zeit wurde vermutet, dass Vitamin E und Selen Rezidive des nicht-muskelinvasiven Blasenkrebses (NMIBC) verhindern und die Progression aufhalten können. Doch diese Hoffnung enttäuscht eine placebokontrollierte Doppelblindstudie aus England.

Teilgenommen hatten 270 Patienten mit neu diagnostiziertem NMIBC aus zehn britischen Krankenhäusern. Manche erhielten Vitamin E und Selen, andere zwei Scheinmedikamente und wieder andere jeweils einen Wirkstoff und ein Placebo. Die mediane Follow-up-Zeit lag bei 5,5 Jahren.

Unter Selen war im Vergleich zu Placebo kein signifikant längeres rezidivfreies Überleben zu beobachten (Hazard Ratio, HR, 0,92). Die Einnahme von Vitamin E war sogar mit einer Reduktion dieser Zeitspanne assoziiert (HR 1,46). Hinsichtlich des progressionsfreien Intervalls und der generellen Überlebenszeit ließen sich keine Unterschiede feststellen, so Prof. Dr. Richard Bryan von der University of Birmingham und Kollegen. Beide Supplemente haben demnach keinen Nutzen für Blasenkrebspatienten, Tocopherol könnte diesen sogar schaden.

Quelle: Bryan RT et al. JAMA Netw Open 2023; DOI: 10.1010/jamanetworkopen.2023.37494