Sind Intubation und Gastroskopie dran schuld?

Frage von Dr. Martin P. Wedig,

 

Facharzt für Allgemeinmedizin,

 

Herne:
Meine Patientin beklagt nach zwei Eingriffen im Mundrachenraum (Intubation, Gastroskopie) eine Veränderung des Geschmacks: Der eigene Speichel schmeckt salzig, und beim Essen wird salzig auch bei inadäquaten Geschmacksreizen empfunden. Die Geschmacksknospen im vorderen Drittel der Zunge und am Zungengrund sind vergrößert. Können die Eingriffe tatsächlich die Geschmacksstörung verursacht haben, oder sind möglicherweise die von der Patientin zahlreich eingenommenen Medikamente die Auslöser?

Antwort von Prof. Dr. Karl-Bernd Hüttenbrink,

Privatdozent Dr. Thomas Hummel,

Universitäts-HNO-Klinik,

Dresden:
Die Patientin leidet an einer Dysgeusie. Bei Dysgeusien kommt es häufig zu einer mehr oder weniger ständig vorhandenen Empfindung, die durch Essen oder Trinken meistens abgeschwächt oder selten auch verstärkt werden kann. Diese Missempfindungen erscheinen in der Regel als anhaltender bitterer, salziger oder metallischer Geschmack. Dysgeusien werden von den Patienten oft als extrem störend und unangenehm empfunden. Viele Patienten stellen sich mit einer ins Depressive veränderten Stimmungslage vor.

Bei dem vorgestellten Fall handelt es sich um eine Dysgeusie nach…

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