Segensreiche Nebenwirkung Statine mildern den Verlauf von COVID-19

Autor: Sabine Mattes

Statine können das Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei COVID-19-Patienten senken. Statine können das Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei COVID-19-Patienten senken. © Production-Perig – stock.adobe.com

Statine senken hohe Cholesterolwerte, haben dabei aber auch ihre Nebenwirkungen. Eine davon könnte sich allerdings günstig auswirken: Offenbar reduzieren sie bei COVID-19-Patienten das Risiko für schwere Verläufe.

Patienten, die regelmäßig Statine einnehmen, haben möglicherweise ein geringeres Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder daran zu sterben. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Autoren nach der Analyse von rund 39.000 COVID-19-bedingten Hospitalisierungen aus dem Jahr 2020. Knapp ein Drittel der Betroffenen wurde zum Zeitpunkt der Infek­tion mit Statinen behandelt.

Statinnutzer entwickelten seltener Thrombosen

Insgesamt lag das Mortalitätsrisiko dieser Gruppe 37 % unter dem der anderen Patienten. Statinnutzer mussten außerdem nicht so oft auf die Intensivstation verlegt werden; sie entwickelten seltener Blutgerinnsel und verbrachten weniger Zeit an Beatmungsgeräten

Statine sind entzündungshemmend, was sich positiv auf den Verlauf der Infektion auswirken könne, erklärt der leitende Studienautor, Prof. Dr. Ettore Crimi von der University of Central Florida in Orlando im Rahmen des Anesthesiology Annual Meeting 2022. Entzündungen würden zum einen durch COVID-19 selbst verursacht, zum anderen durch eine Überreaktion des Körpers auf das Virus. Statine könnten diesen Prozess „abkühlen“ und die Krankheit damit abschwächen. Die Ergebnisse der Studie legten nahe, Statine als kos­tengünstige Alternative bei der Behandlung von COVID-19 in Erwägung zu ziehen.

Quelle: Pressemeldung – American Society of Anesthesiologists