
Knochenödem nach Geburt Strukturelle Läsionen am ISG treten postpartum nur selten auf

Ob sich daraus strukturelle Läsionen wie bei der axialen Spondyloarthritis entwickeln, hat ein Team um Gaelle Varkas vom Uniklinikum Gent untersucht. Eingeschlossen in die Analyse waren 19 Frauen, die sich innerhalb der ersten zehn Tage nach einer unkomplizierten vaginalen Entbindung sowie fünf Jahre später einer MRT der Iliosakralgelenke unterzogen hatten.
Von den 19 Teilnehmerinnen hatten kurz nach der Geburt 17 (90 %) ein Knochenödem* aufgewiesen, beim Follow-up nach fünf Jahren waren es nur noch sechs (32 %). Eine Sakroiliitis nach ASAS-Definition lag bei zwölf Frauen (63 %) direkt nach der Geburt vor und bei dreien (16 %) nach fünf Jahren – unabhängig von weiteren Entbindungen.
Frauen mit körperlich anstrengender Arbeit fünf Jahre nach der Entbindung wiesen häufiger ein Knochenödem auf. Aber selbst bei ihnen kam es nicht zu signifikanten strukturellen Läsionen. Dies steht im deutlichen Gegensatz zum natürlichen Verlauf bei axialer Spondyloarthritis. Das geburtsbedingte unspezifische Knochenödem führt demnach offenbar nicht zu weiteren strukturellen Läsionen. Wiederholte Schwangerschaften könnten allerdings dazu beitragen, wie die Daten zeigten.
*≥ 1 Läsion im SPARCC-Score (Spondyloarthritis Research Consortium of Canada)
Quelle: Varkas G et al. RMD Open 2025; 11: e005309; doi: 10.1136/rmdopen-2024-005309