Krebsvorstufe oder nicht? Therapieresistenz korreliert mit Entartungsrisiko bei Lichen ruber
Der orale Lichen ruber kann bei Therapieresistenz ebenfalls eine Krebsvorstufe sein.
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Die hyperkeratotische Form gilt jedoch, wenn sie chronisch und therapierefraktär ist, als Präkanzerose und geht speziell am Unterschenkel häufiger in ein Plattenepithelkarzinom über. Der orale Lichen ruber – begleitend zur kutanen Form oder als primäre Manifestation möglich – kann bei Therapieresistenz ebenfalls eine Krebsvorstufe sein. Die Transformationsrate in ein Karzinom wird mit < 3,5 % nach über zehn Jahren angegeben. Solche Malignome schreiten schnell voran und haben ein hohes Metastasierungsrisiko. Der vulvovaginale Lichen ruber hat ein Entartungsrisiko von bis zu 3 %, v. a. erosive Formen.
Wegen des malignen Potenzials sollte man sich nicht zu lange mit Topika aufhalten, sondern das Verfügbare nutzen, rät Prof. Braun-Falco. JAK-Inhibitoren und IL-17- oder IL-23-Antagonisten zeigen nach ersten Daten eine gute Wirksamkeit. Sie könnten den Übergang verhindern, sagte er.
Quelle: 29. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie