Anzeige

Lichen sclerosus Urin in der Unterhose als möglicher Trigger

Autor: Maria Weiß

Insgesamt war die Prävalenz einer Urininkontinenz in der LS-Gruppe deutlich höher als in der Kontrollgruppe. Insgesamt war die Prävalenz einer Urininkontinenz in der LS-Gruppe deutlich höher als in der Kontrollgruppe. © iStock/spukkato
Anzeige

Frauen, die unter Urininkontinenz leidet, haben womöglich ein höheres Risiko für einen genitalen Lichen sclerosus. Darauf deuten Studienergebnisse aus England hin.

Bei Männern wurde bereits nachgewiesen, dass der genitale Lichen sclerosus (LS) durch eine chronische Urinexposition getriggert wird. Lisa Kirby von der School of Medicine der University of Nottingham und Kollegen haben jetzt untersucht, ob das möglicherweise auch bei Frauen der Fall ist. Dafür würde u.a. die typische achtförmige Verteilung der Läsionen sprechen.

Frauen mit Lichen sclerosus wuschen sich etwas seltener

Die Forscher suchten in der „vulval dermatolgy database“ des East Lancashire Hospital NHS Trust nach Frauen mit der Diagnose eines genitalen LS (n = 126). Diese Frauen stellten sie einer Gruppe von Patientinnen mit anderen Genitalpathologien wie Ekzemen, Candidiasis, Vulvodynie oder Kontaktdermatitis gegenüber (n = 258). Dann verglichen sie die Rate an Urininkontinenz.

Frauen mit LS waren im Median etwas älter (62 vs. 50 Jahre) und schwerer (BMI 29 vs. 26 kg/m2) und hatten mehr Kinder geboren. Außerdem wuschen sich die Frauen mit LS etwas weniger häufig im Genitalbereich als die in der Kontrollgruppe.

Die Zahl der Geburten und der BMI waren signifikant mit dem Auftreten einer Urininkontinenz assoziiert, was aber nicht mehr als 10 % Unterschied ausmachte und daher in der Multivarianzanalyse nicht berücksichtigt wurde. Insgesamt war die Prävalenz einer Urininkontinenz in der LS-Gruppe deutlich höher als in der Kontrollgruppe (63 % vs. 34 %). Nach Berücksichtigung des Alters war das Risiko für eine Urininkontinenz mehr als doppelt so hoch (OR 2,56). Schloss man Patientinnen mit einer urinbedingten Kontaktdermatitis in der Kontrollgruppe aus, war die Rate sogar dreimal höher (OR 3,55). Die Daten weisen darauf hin, dass es auch bei Frauen einen Zusammenhang zwischen einem genitalen LS und einer Urininkontinenz gibt, schreiben die Autoren. 

Quelle: Kirby L et al. Br J Dermatol 2021; 185: 1063-1065; DOI: 10.1111/bjd.20583