Anzeige

Nebenwirkungen Wie sicher ist der Coronaimpfstoff von BioNTech/Pfizer?

Autor: Sabine Mattes

Viele Menschen haben noch Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen der Vakzine von BioNTech/Pfizer und lassen es daher lieber auf eine COVID-Infektion ankommen. Viele Menschen haben noch Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen der Vakzine von BioNTech/Pfizer und lassen es daher lieber auf eine COVID-Infektion ankommen. © Feydzhet Shabanov – stock.adobe.com
Anzeige

Auch wenn es nach der Immunisierung mittels des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer zu Nebenwirkungen kommt, sind die auftretenden Ereignisse bei einer COVID-Infektion deutlich schwerer. Das zeigte nun eine aktuelle Studie.

Die Sicherheit des COVID-19-Vakzins BNT162b2 wurde in umfangreichen Vorab-Studien geprüft. Aus Angst vor Nebenwirkungen und Impffolgen nehmen weiterhin viele Menschen aber lieber eine Infektion in Kauf – in der Überzeugung, dies sei die bessere Alternative.

In einer groß angelegten Studie untersuchten Wissenschaftler unerwünschte Ereignisse, die nach der Gabe von BNT162b2 innerhalb von 42 Tagen auftraten, und setzten sie zu den möglichen Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion in Relation. Das Studienkollektiv bestand aus rund 885.000 doppelt geimpften und etwa 173.000 nachweislich infizierten Teilnehmern aus der israelischen Bevölkerung sowie der jeweils gleichen Anzahl gematchter Kontrollen.

Infolge der Immunisierung erhöhte sich das Myokarditis-Risiko um mehr als das Dreifache (Risk Ratio, RR, 3,4). Dies entspricht 2,7 Ereignissen pro 100.000 Personen. Eine Assoziation bestand auch mit dem vermehrten Auftreten von Lymphadenopathien (RR 2,43, 78,4 Ereignisse/100.000 Personen) sowie Appendizitiden und Herpes-Zoster-Infektionen.

Risiken durch Infektion wesentlich größer

Für die meisten der untersuchten Nebenwirkungen ließ sich allerdings kein direkter Impfbezug herstellen – ganz anders sah dies nach einer via PCR bestätigten SARS-CoV-2-Infektion aus. Sie erhöhte nicht nur das Myokarditis-Risiko um mehr als das 18-Fache (11 Ereignisse/100.000 Personen), sondern hing auch deutlich mit dem Auftreten einer Reihe weiterer, teils schwerer Ereignisse zusammen, wie Perikarditis, tiefen Venenthrombosen, Arrhythmien, Lungenembolien, intrakraniellen Blutungen, Myo­kardinfarkten und Thrombo­zytopenien.

Quelle: Barda N et al. N Engl J Med 2021; DOI: 10.1056/NEJMoa2110475