Neue Methode zur Analyse von Proteinen Wiederholte Zyklen für mehr Informationstiefe bei Analyse von Gewebeproben

Autor: Bettina Müller-Ifland

Ein internationales Team unter Leitung des UKE hat eine neue Methode zur hochauflösenden Analyse von Gewebeproben entwickelt. Ein internationales Team unter Leitung des UKE hat eine neue Methode zur hochauflösenden Analyse von Gewebeproben entwickelt. © Andrey Popov - stock.adobe.com

Ein internationales Team unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat eine neue Methode zur hochauflösenden Analyse von Gewebeproben entwickelt. Mit dem Verfahren namens PathoPlex können mehr als 100 verschiedene Proteine gleichzeitig in einer einzigen Gewebeprobe untersucht werden.

Das neue Laborprotokoll nutzt sich schrittweise wiederholende Zyklen: Zunächst werden verschiedene Proteine mit Antikörpern markiert, dann werden Bilder aufgenommen, anschließend die Antikörper entfernt und der nächste Zyklus gestartet. In der Studie führten die Forschenden insgesamt 95 dieser Bildgebungszyklen durch. Mithilfe konfokaler Mikroskopie konnten dabei insgesamt 600 Milliarden Bildpunkte mit einer Pixelauflösung von 80 nm erfasst werden.

„Ein entscheidender Vorteil von PathoPlex ist die Kompatibilität mit beinahe jedem Fluoreszenzmikroskop – von einfachen Weitfeldmikroskopen bis hin zu hochauflösenden konfokalen Systemen“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Victor Puelles vom UKE. Die Methode funktioniert mit handelsüblichen Antikörpern und erlaubt die parallele Verarbeitung von bis zu 40 Archivproben. Zur Bewältigung der großen Datenmengen entwickelten die Forschenden die Software „spatiomic“, die automatisch Protein-Koexpressionsmuster identifiziert, räumliche Analysen ermöglicht und frei verfügbar ist.

Bei der Untersuchung diabetischer Nierenerkrankungen mit PathoPlex identifizierte das Team Stresssignale in den Nierentubuli als neue, möglicherweise krankheitsauslösende Auswirkungen. Auch bei Typ-2-Diabetes-Patientinnen und -Patienten ohne Funktionsverlust der Niere konnten Veränderungen nachgewiesen werden. Zudem erwies sich die Methode als geeignet, um die Wirkung von Antidiabetika in dieser Patientengruppe zu bewerten.

Quelle: Dieser Text erschien zuerst in Nierenarzt/Nierenärztin 5/2025.