Antibiotikaeinsatz bei Asthma Antibiotika verschlechtern Therapieerfolg bei Asthmaexazerbationen

Gesundheitspolitik Autor: Sabine Mattes

Zusätzliche Antibiotika bei Asthmaexazerbationen erhöhen das Risiko für Behandlungsversagen und erneute Schübe – trotz Kortikoidtherapie. Zusätzliche Antibiotika bei Asthmaexazerbationen erhöhen das Risiko für Behandlungsversagen und erneute Schübe – trotz Kortikoidtherapie. © TuamNgyuen - stock.adobe.com

Eine niederländische Studie zeigt: Zusätzliche Antibiotika bei Asthmaexazerbationen erhöhen das Risiko für Behandlungsversagen und erneute Schübe – trotz Kortikoidtherapie. 

Ergebnisse einer niederländischen Studie liefern weitere Evidenz gegen den unterstützenden Antibiotikaeinsatz bei Asthmaexazerbationen. In Kombination mit einer Kortikoidtherapie verringerte eine zusätzliche Antibiotikagabe weder die Gefahr eines Behandlungsversagens noch das Risiko für zukünftige Exazerbationen. Das Team um Irene Mommers der Universität Groningen betont, dass die Medikamente nur bei klaren Hinweisen auf eine bakterielle Infektion verordnet werden sollten.

Daten von mehr als 5.000 Betroffenen untersucht

Die Datengrundlage entstammt einer niederländischen Kohorte mit 5.401 erwachsenen Asthmatikerinnen und Asthmatikern, die sich nach einer akuten Exazerbation zwischen 1994 und 2022 erstmals in Kortikoidtherapie befanden. Die untersuchten Dosierungen umfassten ≥ 30 mg Prednison/Prednisolon täglich über 3–14 Tage. 38 % der Teilnehmenden erhielten ein Add-on-Antibiotikum (hauptsächlich Tetrazykline, Penicilline und Makrolide).

Im Vergleich zur alleinigen Therapie mit Kortikoiden war die Kombination beider Medikamente mit einem 36 % höheren Risiko dafür verbunden, dass die Behandlung nicht anschlug und die Betroffenen innerhalb von zwei bis vier Wochen eine erneute Therapie benötigten. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres eine weitere Exazerbation zu erleiden, stieg um 20 %. Diese Beobachtung zog sich durch alle Subgruppen und blieb auch bei Stratifikation nach Antibiotikum, Jahreszeit, Alter oder Geschlecht bestehen.

Mommers I et al. BMJ Open Respir Res 2025; 12: e003506; doi: 10.1136/bmjresp-2025-003506