Innovationstreiber Pharmabranche Arzneimittelhersteller stärken die Wirtschaft

Gesundheitspolitik Autor: Jan Helfrich

Während viele Industriezweige seit 2020 rund 5 % der Beschäftigung abgebaut haben, wächst die Pharmaindustrie gegen den Trend um 18 % Während viele Industriezweige seit 2020 rund 5 % der Beschäftigung abgebaut haben, wächst die Pharmaindustrie gegen den Trend um 18 % © volodyar - stock.adobe.com

Deutschlands Pharmaindustrie trotzt der Krise: Mit Innovationskraft und hochwertigen Arbeitsplätzen ist sie ein entscheidender Standortfaktor – und steht im harten globalen Wettbewerb.

Deutschland steht vor fundamentalen Herausforderungen durch Demografie, Digitalisierung und geopolitische Spannungen, so Dr. Claus Michelsen vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa). Gebraucht werden Branchen, die Innovation, Produktivität und Krisenfestigkeit vereinen. Nach Ansicht von Dr. Michelsen erfüllt die Pharmaindustrie diese Anforderungen. Sie gehört mit 38.600 Euro Forschung-und-Entwicklung(F&E)-Investitionen pro Beschäftigtem – mehr als in jedem anderen Industriezweig – zu Deutschlands Innovationsmotoren. Über zehn Mrd. Euro fließen jährlich in Forschung und Entwicklung. Diese Investitionen schaffen Versorgungssicherheit, denn neue Therapien, die hier entwickelt werden, sind schneller verfügbar. Moderne Technologien revolutionieren ­Versorgungsprozesse.

Während viele Industriezweige seit 2020 rund 5 % der Beschäftigung abgebaut haben, wächst die Pharmaindustrie gegen den Trend um 18 %. Mit mehr als 210.000 Euro Wertschöpfung pro Beschäftigtem bietet sie hochwertige Arbeitsplätze mit hohem Qualifikationsniveau und dem höchsten Frauenanteil der Industrie, erklärt der vfa-Geschäftsführer.

Im Bereich Innovation tobt ein harter Wettstreit

Doch Europas Pharmaindustrie steht global unter Druck. Während den Unternehmen in den USA zwei Drittel des weltweiten Risikokapitals zur Verfügung stehen, sind es in Europa nur 15 %. Die beiden Wirtschaftsräume USA und China sind dominant: Sie bieten nicht nur riesige Absatzmärkte, sondern auch deutlich bessere Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Unternehmen.

„Firmen suchen sich immer die Bereiche mit den besten Absatzchancen und der optimalen Finanzierung – in beiden Fällen liegen die USA weit vorne“, erklärt der Ökonom Dr. Michelsen. Doch China holt rasant auf: Das Land patentiert mittlerweile mehr als der Rest der Welt zusammen und baut seine Innovationskraft koninuierlich aus. „Weil dort so intensiv geforscht wird, fließt ein großer Teil des Risikokapitals in chinesische Unternehmen, obwohl Rechtssicherheit und geopolitische Gemengelage dagegensprechen.“

Pressekonferenz – DGIM