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Auftakt der Honorarverhandlungen bringt sofort die Schlichtung ins Spiel

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Die Schlichtung könnte Mitte September erfolgen. Die Schlichtung könnte Mitte September erfolgen. © fotomek – stock.adobe.com
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Die Honorarverhandlungen zur Anpassung des Orientierungswertes im Jahr 2021 sind vorerst gescheitert. Die Forderung der Krankenkassen nach einer Nullrunde, hat die KBV bewogen, den Erweiterten Bewertungsausschuss zur Schlichtung anzurufen.

Den Orientierungspunktwert im Jahr 2021 unverändert bei 10,9871 Cent lassen. Dieses Angebot des GKV-Spitzenverbandes zu Beginn der Honorarverhandlungen kommentiert KBV-Chef Dr. Andreas Gassen „angesichts der Verdienste der Niedergelassenen in der Coronapandemie“ als „Unverschämtheit“. Die KBV fordert eine Anhebung des Punktwerts um 3 %.

Die KBV hat sofort den Erweiterten Bewertungsausschuss zur Schlichtung angerufen. Wenn man sich nicht noch vorher mit den Kassen einigt, könnte der Schiedsspruch Mitte September fallen. Die Erfahrung lehrt, dass das Ergebnis dann ungefähr in der Mitte der Forderungen liegen könnte.

Dr. Gassen führt in einer Video-Botschaft aus, dass die verlangte Anhebung auf berechneten Praxiskostensteigerungen, z.B. auch für MFA, beruhe. Die Kassen bezeichnet er als „Profiteure der Krise.“ Wegen der Pandemie gab es weniger planbare Operationen und verschriebene Leistungen. Die Mehrwertsteuersenkung wirkt sich bei den Medikamenten aus.

Die Kassen waren 2020 mit Defiziten gestartet, die sich aber im ersten Halbjahr in Überschüsse verwandelt haben (AOK: 320 Mio., vdek: 908 Mio. Euro). Dr. Gassen: „Geld ist überreichlich bei der GKV vorhanden.“

Medical-Tribune-Bericht

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