Anzeige

Dank AHA weniger Influenzafälle

Autor: Dr. Frauke Gehring

Medizinische Fachangestellte, die trotz Maskendiskussion und Sorgen die Ruhe und ihre Herzlichkeit bewahren, sind ein Segen für Ärzte und Patienten. Medizinische Fachangestellte, die trotz Maskendiskussion und Sorgen die Ruhe und ihre Herzlichkeit bewahren, sind ein Segen für Ärzte und Patienten. © Chinnapong – stock.adobe.com
Anzeige

Unsere Kolumnistin berichtet vom Wert eines eingespielten, engagierten Praxisteams in Pandemiezeiten und davon, was man gemeinsam schaffen kann.

An einem Februarmorgen habe ich im Fitnessstudio Minister Spahn zugehört. Als er „Wir haben alles im Griff!“ sagte, war mir klar: COVID-19 würde uns noch einen Haufen Ärger machen­.

Inzwischen haben wir einige Auf und Abs hinter uns. Schnell kümmerte ich mich damals um den Erwerb von Schutzkleidung, denn es war ja abzusehen, dass diese sich stetig verteuern würde. Dass unsere KVWL dann aber nur die Kosten für das erstattete, was erst im April erworben wurde – d.h. für uns gar nichts –, kam einer Ohrfeige gleich. 

Ein heimischer Unternehmer versorgte die Rezeption schnell und preiswert mit einem Plexiglasschutz. Wir richteten ein Sprechzimmer in unserem Anbau ein, wo wir seitdem alle Patienten mit Infektzeichen (später im Rahmen einer täglichen Infektionssprechstunde) behandeln und auch abstreichen. Eine unserer MFA erklärte sich bereit, alle prophylaktischen Abstriche zu machen. Sie entlastet uns immer noch massiv. Die übrigen Patienten verteilen sich gut in der Praxis und freuen sich über die Sicherheit – auch vor ­Grippe- und Erkältungsviren. 

Die Influenzawelle übrigens stoppte schlagartig, als die AHA-Regeln eingeführt wurden. Ein glücklicher Nebeneffekt! Richtig still wurde es im zweiten Quartal, weil auch diejenigen Patienten, die unsere Hilfe gebraucht hätten, lieber zu Hause blieben. Die Abrechnung war dementsprechend enttäuschend. In Schleswig-Holstein, las ich von einem Kollegen, wurden die Verluste zu 100 % erstattet, wenn man COVID-19-Patienten diagnostiziert und behandelt hatte. Davon konnten wir in der KVWL nur träumen.

Unsere MFA waren und sind eine große Stütze. Im dritten Quartal haben wir richtig rangeklotzt. Und obgleich ständig Maskendiskussionen geführt werden mussten („über die Nase!“), blieben sie gut gelaunt und herzlich. Angesichts unser aller privater Lockdown-Probleme war das ein Segen.

Nun fragen wir uns besorgt, was noch kommt. Jede Woche machen wir alle einen Schnelltest. Gesund sind wir, das ist die Hauptsache!

Anzeige