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Rentabler Apothekenservice Der Bote bringt Geld

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Die Apotheken freut’s, die Ersatzkassen weniger: Die Nutzung der Botendienste im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken nimmt zu. Die Apotheken freut’s, die Ersatzkassen weniger: Die Nutzung der Botendienste im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken nimmt zu. © iStock/TopVectors
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Der Botendienst von Apotheken, die Patienten verschriebene Arzneimittel nach Hause bringen, ist für die Krankenkassen ein teurer Service.

Dank des Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken dürfen sich Patienten verschriebene Arzneimittel durch eine Apotheke nach Hause liefern lassen – auf Kosten der GKV. Bedingungen sind nicht daran geknüpft. Laut Ersatzkassenverband vdek wurden von Ende April bis Dezember 2020 7,2 Mio. Botendienste zulasten der Ersatzkassen erbracht, was knapp 29 Mio. Euro kostete. Eingeführt wurde der bezahlte Botendienst während der Pandemie zwecks Kontaktvermeidung. Dass die Vergütung zum 1. Oktober 2020 von 5 auf 2,50 Euro halbiert wurde, hatte keinen Einfluss auf die Mengen, stellt der vdek fest. Im Bundesschnitt erfolgten 3,9 % der Arzneiabgaben per Boten.

Weitere Verbreitung des Apothekenservice erwartet

Allein 24 von über 14 000 Apotheken seien für ein Viertel der Ausgaben verantwortlich. Die fünf Top-Abrechner stellten jedes sechste Arzneimittel per Boten zu. Hochgerechnet auf die gesamte GKV und ein Jahr ergebe sich für den Spitzenreiter „der schwindelerregende Wert von etwa 200 000 Euro“. Der vdek befürchtet, „dass mehr Apotheken auf den Zug aufspringen“ und die Kosten noch erheblich steigen werden.

Quelle: Ersatzkassenmagazin des vdek

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