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Gegner der Impfpflicht – Krisendebakel spiegelt sich in Umfrage wider

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Impfpflichtgegner um 33 Prozentpunkte. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Impfpflichtgegner um 33 Prozentpunkte. © iStock/kbeis
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Sollte es eine allgemeine Impfpflicht geben? 2020, im ersten Coronakrisenjahr, befürworteten das 75 % der für die KBV repräsentativ befragten Bürger. Jetzt, nach dem Hin und Her mit der AstraZeneca-Vakzine, halten das nur noch 42 % für eine gute Idee.

Obwohl die Impfung als „Game Changer“ in der Pandemie gilt und Millionen Bürger sehnlichst auf ihre Immunisierung warten, hat sich die Zahl der Impfbefürworter kaum erhöht. Was allerdings angesichts der Mangelverwaltung und des Hin und Her bei der Impfstoffsicherheit und -effektivität auch nicht wirklich verwundern kann.

Im Rahmen ihrer jährlichen Versichertenbefragung ließ die KBV die Forschungsgruppe Wahlen vom 29. März bis 7. April 2021 2043 deutschsprachige Bürger ab 18 Jahre telefonisch zu ihrer Einstellung beim Impfschutz befragen. Auf die Frage, was sie für sich persönlich am sinnvollsten finden, antworteten 46 %: einen „umfassenden Impfschutz“. Das sind 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. „Nur die notwendigsten Impfungen“ möchten 45 % (2020: 47 %) und „möglichst keine Impfungen“ unverändert 8 %. Vor allem Frauen und Männer ab 60 Jahre sind an einem umfassenden Impfschutz interessiert (50 bzw. 55 %).

Eine Impfpflicht wird jetzt von 53 % der Befragten abgelehnt. Das sind 33 %-Punkte mehr als 2020. Der Anteil der Befürworter sank um 32 %-Punkte auf 42 %. Bei denen, die ihren Gesundheitszustand als „sehr gut“ angeben, ist der Anteil derjenigen, die eine Impfpflicht begrüßen würden, mit 35 % erwartungsgemäß geringer als bei denen, die ihre Gesundheit „nicht gut“ nennen (57 %). Eine Pflicht zum Impfen gegen das Coronavirus lehnen 56 % ab, 39 % fänden sie gut.

Quelle: KBV-Versichertenbefragung 2021

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