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Glosse Ich lasse mir das Feiern nicht verderben!

Aus der Redaktion Autor: Dr. Anna-Lena Krause

© MT
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Eeeendlich Samstag! Die ganze Woche ging’s mal wieder nur um Corona. Sowohl in der Redaktion als auch nach Feierabend. Eine Glosse.

Corona, Schmorona! Heute kommen wir mal auf andere Gedanken. Am Abend lasse ich eine Party steigen! Den zweiten Lockdown (mittlerweile in Woche 17, wenn man die „Light“-Version dazurechnet) habe ich dazu genutzt, das Wohnzimmer zu verschönern. Jetzt gibt es auch mehr Platz für Gäste. Zwei Jungs und zwei Mädels werden wir nachher sein, eine gute Mischung! Über Ansteckung im Freundeskreis mache ich mir ehrlich gesagt keine Sorgen.

Für ausreichend Getränke ist gesorgt. Zum Essen habe ich ein kleines Büffet zusammengestellt. Sechs verschiedene Speisen – hier werden keine Kosten und Mühen gescheut! Fehlt nur noch der Soundcheck. Während der Pandemie habe ich etwas Geld gespart und mir neue Lautsprecher gegönnt. Mal sehen, was die können. BZZZ BZZZ, da steckt ordentlich Schmackes hinter! In der Ecke an der Wand vibriert eine Spinne in ihrem Netz – habe ich beim Frühjahrsputz wohl übersehen. Jetzt aber erst mal leiser drehen. Schließlich möchte ich nicht riskieren, dass die Polizei meine Fete ruiniert. Die Playlist sieht ohnehin erst mal chillige Musik vor, die fetzigen Titel kommen später dran. Deckenlicht aus, Lavalampen an. Zusammen mit dem großen Sofa sorgen sie für eine loungige Atmosphäre. Und man sieht das Spinnennetz nicht mehr.

Meine Freundin Peggy, die ich schon während des ersten Lockdowns öfter getroffen habe, betritt das Wohnzimmer. Quarantänebuddies sozusagen. Zur Begrüßung bekommt sie einen Kuss. Der große, breite Ronny ist schon länger da. Er ist eher einer von der ruhigen Sorte und bevorzugt stilles Wasser. Peggy ist weniger zurückhaltend und springt schon nach kurzer Zeit durch den Raum. Eine nicht minder gute Laune bringt ein weiterer Freund mit. Er wirft sich direkt neben mich aufs Sofa. Schwarzes Haar, grüne Augen. Ein hübscher Kerl! Und das beste: Er ist mein „Knuffelkontakt“. Ja, wir alle mussten in Zeiten von Social Dis­tancing lernen, wie essenziell körperliche Nähe für den Menschen ist. Im Laufe des Abends tauschen wir ein paar Zärtlichkeiten aus. Klar ist: er wird die Nacht bei mir verbringen.

Langsam neigt sich die Party dem Ende zu. Das Schöne als Gastgeber: Man hat es nicht weit ins Bett. Auch die anderen können sich die Taxi- oder Busfahrt nach Hause sparen. Schließlich sind sie meine Mitbewohner. Vom Büffet ist noch etwas übrig. Am Tag nach dieser wilden Partynacht freut sich mein Körper sicher über ein paar Elektrolyte. Die „Snack-Box“, das sind sechs verschiedene salzige Knabbereien in einer attraktiven Plastikschale, decke ich mit Frischhaltefolie ab. Während schon alle müde sind, bewegt sich die Spinne Richtung Tanzfläche. Peggy isst sie auf. Katzen sind halt so. Der Dunkelhaarige ist mein Kater, Ronny mein Philodendron­. Tolle Truppe, grandiose Fete. Corona hin oder her!

Dr. Anna-Lena Krause
Redakteurin Medizin

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