Anzeige

Ideal für die Hausarztpraxis: Impfen nützt und schützt

Gesundheitspolitik Autor: Anke Thomas

Anzeige

Impfen ist die einfachste und effektivste Maßnahme, um die Gesundheit zu erhalten, ist Hausarzt Dr. Helmut Anderten überzeugt. Deshalb hat der Kollege ein Impfmanagement etabliert. Impfskeptiker überzeugt er mit Zeitungsberichten, in denen die Folgen des Nichtimpfens eindrucksvoll geschildert werden.

Den Impfausweis nennt Dr. Anderten einen „Lebensversicherungsschein“ gegen schwerwiegende Erkrankungen und bedauert, dass es in Deutschland keine Impfpflicht gibt. Masern beispielsweise hätten eigentlich schon drei Mal ausgerottet sein sollen.

Anzahl der Masern-Erkrankungen gestiegen

Aber immer wieder kommt es zu neuen Ausbrüchen. Das Robert Koch-Institut (RKI) z.B. stellte mit dem Beginn der Europäischen Impfwoche am 21. April fest, dass die Masernzahlen in den letzten Jahren „erheblich“ gestiegen seien.

Von der STIKO wird empfohlen, dass bei allen nach 1970 geborenen Erwachsenen, die nur einmal oder noch gar nicht gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung erfolgt. Die anstehende Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine und die Olympischen Spiele in London könnten das Risiko für eine Einschleppung der Fälle erhöhen, warnt das RKI, denn dort träten seit Anfang 2012 ausgedehnte Masernausbrüche auf.

Impfen nimmt für Hausarzt Dr. Anderten eine „Bollwerkfunktion“ ein. In Altenheimen mit geimpftem Personal etwa würden weniger Senioren sterben als in Heimen mit ungeimpftem Team. Welche Impfungen wann nötig sind, ist im Epidemiologischen Bulletin des RKI nachzulesen.

Die Folgen von Masern, Mumps, Diptherie, Tetantus oder Hepatitis B sind oft schwerwiegend bis hin zum Tod. „Halten Sie Ausschau nach Zeitungensbeiträgen, in denen über die  schlimmen Folgen beim Ausbruch solcher Krankheiten berichtet wird“, rät Dr. Anderten auf seinem Impfseminar beim Seminarkongress Norddeutscher Hausärzte. Denn Artikel aus Publikumszeitschriften überzeugen Impfgegner mehr als jedes Argument des Arztes. Entsprechende Beiträge werden eingerahmt und im Wartezimmer gut sichtbar aufgehängt. Weiterhin können Informationsmaterialien von KV oder KBV zu Impfungen in der Praxis genutzt werden.

Bei jeder Gelegenheit auf Impfungen hinweisen

Ob Erstkontakt mit einem neuen Patienten, ob zur Überbrückung von Wartezeiten oder saisonale Anlässe, in Dr. Andertens Praxis wird jede Gelegenheit genutzt, um Patienten auf Impfungen anzusprechen.  
Hohe Durchimpfungsraten zu erreichen, ist im Übrigen auch ein Ziel der Krankenkassen, macht Dr. Anderten aufmerksam.

Und bei den Patienten kann der Hausarzt einen Imagegewinn erzielen – ganz abgesehen davon, dass Impfungen außerhalb des EBM und budgetfrei vergütet werden. Bei 250 Impfungen im Quartal bzw. vier Impfungen pro Tag ergibt sich gegenwärtig ein zusätzliches Honorar von etwa 1250 Euro pro Quartal, sagt Dr. Anderten. Jede Impfung steigert die Immunitätslage des Organismus und schützt vor krank machenden Erregern.

Kontraindikationen gibt es nur wenige, wie etwa akute, behandlungsbedürftige Erkrankungen, Immundefekte, HIV-Infektionen, Allergien gegen Impfstoffbestandteile, Schwangerschaft, Nebenwirkungen bei früheren Impfungen. Zu „falschen“ Kontraindikationen zählt Dr. Anderten z.B. banale Infekte, Neurodermitis, Antibiotikabehandlung, Immundefekte, chronische Erkrankungen (eher Indikation).

Impfen ist eine ärztliche Tätigkeit, aber die MFAs können dem Arzt viel Arbeit abnehmen. Dazu zählt:

  • dem Patienten Informationen zu Impfungen als Vorsorgemaßnahme geben,

  • Erfassen des Impfstatus,

  • Erfassen von Impflücken,

  • Patientenmotivation zur Impfung,

  • Erstellen eines Impfplanes, den der Arzt abzeichnet,

  • Vorbereiten des Impfpasses.

Eine MFA darf auch die Impfung selbst durchführen (etwa in Altenheimen) – allerdings muss der Arzt dabei in der Nähe sein. Für MFAs, die sich hier gerne weiterbilden möchten, bietet sich ein Kurs als Impfassistentin an. Dazu einfach mal beim örtlichen Gesundheitsamt nachfragen.

Anzeige