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Glosse In der Kürze liegt die Würze

Aus der Redaktion Autor: Dr. Sascha Gehrken

© MT
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Den Song „MfG – Mit freundlichen Grüßen“ von den Fantastischen Vier hätte man problemlos mit medizinischen Abkürzungen machen können. Von denen gibt es nämlich ganz schön viele. Behalten Sie da noch den Überblick? Eine Glosse.

Liebe FÄ, lieber FA für Innere oder Allg. Med., 

fragen Sie sich bei all den Abkürzungen in Arztbriefen und medizinischen Texten auch manchmal: wtf? Das müssen Sie nicht! Mit ein bisschen Übung fällt es ganz leicht, sich zwischen HWI (Harnwegsinfekt) und HWI (Hinterwandinfarkt) zurechtzufinden.

Überschaubar ist die Lage bei COPD und GERD. Erstere behandelt man mit LAMA/LABA, ggf. plus ICS, Letztere mit PPI. Die PTT dagegen hat etwas mit Gerinnung zu tun, ebenso wie NOAK und INR, die es z.T. zu bestimmen gilt. Die Kontrolle von ALAT bzw. GPT und ASAT bzw. GOT empfiehlt sich ihrerseits bei einer NAFLD. Denn es droht die Progression zur NASH oder gar zum HCC.

Verwirrend geht es bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zu. Sie leiden unter RA, PsA oder SLE und erhalten DMARD wie MTX und TNFi. Zum Glück begegnen einem solche Krankheiten während des ÄBD selten. Dort erlebt man eher mal einen SCD, der eine sofortige CPR – nicht zu verwechseln mit CRP – erfordert. Zeigt das EKG eine VT, muss defibrilliert werden. Im Krankenhaus steht dann womöglich eine PCI mit Stentimplantation an (wegen KHK). Oder der Betroffene bekommt einen ICD.

Ein kniffliges Thema im Alltag ist der Diabetes. Wann erfolgt der oGTT? Hat die Patientin ein DFS? Welche DiGA darf man verschreiben? Funktioniert das CGM-System richtig? Ein sehr niedriger BZ kann z.B. die Konzentration erschweren. Die ist auch bei ADHS und Post-COVID mit ME/CFS eingeschränkt. Der Lunge wiederum machen neben SARS-CoV-2 u.a. RSV und Tbc zu schaffen. Und bei einer Dyspnoe sollte man an LAE, IPF und natürlich NSCLC­ denken. Besser schnell eine PET/CT veranlassen.

Zugegeben, manche medizinischen Texte lesen sich wie auf LSD. Im Zweifel holt man sich Rat bei der MFA. Vielleicht kann auch eine KI das Verständnis verbessern, sofern keine IT-Probleme – oder schlimmer: TI-Probleme – auftreten. I.d.R. gelingt es aber doch irgendwie, im Abkürzungs­dschungel den Durchblick zu behalten. Sehen Sie das ähnlich? Oder haben Sie eine PTBS vom Dechiffrieren? Schreiben Sie uns asap. LG, Ihre MT!

Dr. Sascha Gehrken
Redakteur Medizin

Quelle: Aus der Redaktion

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