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DDG-Arbeitgemeinschaft Richtungsweisend: DMP berücksichtigt DFS

Autor: Angela Monecke

Etwa 220 Fußexpert*innen nahmen in Berlin teil, knapp 100 weitere online. Etwa 220 Fußexpert*innen nahmen in Berlin teil, knapp 100 weitere online. © Dr. Michael Eckhard
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Fehlende Rehabilitation beim Diabetischen Fußsyndrom, neue Entwicklungen in der Hilfsmittelversorgung, vernetzte Behandlung von Infektionen beim DFS: Aktuelle medi­zinische und gesundheitspolitische Themen standen bei der 31. Jahrestagung der AG Diabetischer Fuß 2023 in Berlin im Fokus.

Rund 220 Teilnehmende waren im März in Berlin bei der Tagung vor Ort dabei, rund 100 Personen nahmen online an der Veranstaltung teil – darunter Ärzt*innen, Podolog*innen, Orthopädieschuhmacher*innen und -schuhtechniker*innen sowie Wundexpert*innen. „Die AG Diabetischer Fuß ist sehr multiprofessionell aufgestellt“, so Tagungspräsident Dr. Jan Theil. „Wir sind spezialisiert, gehen aber auch in den Austausch mit anderen Diszi­plinen.“ Eines der Tagungshighlights für ihn: die Behandlung von Infektionen beim DFS. Bei dieser Session wurden Infektionsfälle mit einem Kliniker, einem Infektiologen und einem live zugeschalteten Pathologen diskutiert, erklärte er. 

Neue Einstufungen bei den Hilfsmittelgruppen 

Auch politische Neuerungen standen auf dem Programm. Ein Vertreter des Medizinischen Dienstes, der im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) über die Verordnung von Hilfsmitteln berät, berichtete über die Neustrukturierung der Hilfsmittelgruppen. Die Regelung, ob lediglich Einlagen, Spezialschuhe oder orthopädische Schuhe verordenbar sind, wurde geschärft. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass ein kurzer und aussagekräftiger Begleitbogen zum Rezept die Ablehnungsquote durch den Medizinischen Dienst deutlich reduzieren soll. Diesen Bogen will die AG Fuß weiter etablieren. „Es ist wichtig und richtig, dass hier endlich Klarheit besteht“, sagte Dr. Theil.

Symposium am 19. Mai beim Diabetes Kongress 2023!

„Das DFU neu denken: DFU nicht nur erfolgreich behandeln, sondern Erst-Ulkus und Rezidive eines aktiven DFS wirksam verhindern” ist das Thema des Symposiums der AG Diabetischer Fuß, das am 19. Mai von 14.00 bis 15.30 Uhr im Rahmen des Diabetes Kongresses 2023 in Berlin und unter dem Vorsitz von Dr. Michael Eckhard, Gießen, und Claudia Fischer, Köln, stattfindet. Diskutiert werden die frühzeitige Erkennung und Behandlung von DFS und Diabetischem Fußulkus (DFU).

Ein großes Problem sei weiterhin, dass Menschen mit einem Diabetischen Fußsyndrom keine spezialisierten Reha-Maßnahmen erhielten. Dieses Thema müsse neu diskutiert und angeschoben werden, so Dr. Theil.  Der Diabetologe Dr. Ralf-Uwe Häußler aus Berlin stellte den Vertrag zum Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes vor, der in der KV-Region Berlin auch die Behandlung des Diabetischen Fußes berücksichtigt. Für das DMP Diabetes Typ 1 und 2 wurden hierfür zum 1. Januar 2022 neue Leistungen zur Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms aufgenommen. Seither muss für die Abrechnung und Vergütung dieser Leistungen eine Zertifizierung als Ambulantes Fußbehandlungszentrum der DDG vorliegen. „Das ist richtungsweisend“, sagte er, „und eine Wertschätzung unserer Arbeit in der Diabetologie“, so der Fußexperte. Die Zertifizierungen DDG waren bei der Tagung daher ebenfalls ein Top-Thema. 

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