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Jede vierte Arznei-Neuheit kostet über 100.000 Euro pro Jahr

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Auf AMNOG-Preisabschläge folgen teurere Einführungen. Auf AMNOG-Preisabschläge folgen teurere Einführungen. © iStock/czarny_bez
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Seit 2010 haben sich die Preise neuer Arzneimittel in Deutschland fast vervierfacht. Das zeigt der aktuelle AMNOG-Report der DAK-Gesundheit mit einer 10-Jahres-Bilanz zur Arzneimittelbewertung.

2011 ist das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) in Kraft getreten. Seitdem wurden bis Ende 2019 insgesamt 259 neue Arzneiwirkstoffe in 439 Verfahren durch den G-BA auf einen Zusatznutzen hin geprüft. Bei 57 % der Bewertungen konnte dieser belegt werden.

Bei den anschließenden Verhandlungen zwischen GKV/PKV und Pharmaunternehmen ergaben sich Preisabschläge von 18 bis 27 %, berichtet die DAK-Gesundheit in ihrem aktuellen AMNOG-Report. Der Spielraum vergrößere sich bei hochpreisigen Arzneien nicht bedeutend, so die Kasse.

Sie stellt fest: Nach den Preisverhandlungen und entsprechenden Korrekturen nach unten werden die neu zugelassenen Arzneimittel im Durchschnitt immer teurer. So hätten sich seit 2010 die Markteintrittspreise neuer Arzneimittel in Deutschland fast vervierfacht – von 40 000 Euro pro Patient und Jahr auf 150 000. Inzwischen sei jede vierte Neuheit ein Hochpreis-Medikament mit Jahrestherapiekosten von über 100 000 Euro.

Die von der DAK befragten Experten bewerten das AMNOG-Verfahren insgesamt als wissenschaftlich, transparent und fair. In den vergangenen zehn Jahren sparten die gesetzlichen Kassen mindestens neun Mrd. Euro.

Quelle: Pressemitteilung der DAK-Gesundheit

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