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Oberarzt soll Coronapatienten totgespritzt haben

Gesundheitspolitik Autor: Cornelia Kolbeck

Der Arzt ist wegen dreifachen Totschlags angeklagt. (Agenturfoto) Der Arzt ist wegen dreifachen Totschlags angeklagt. (Agenturfoto) © Israel – stock.adobe.com
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Gegen einen 45-jährigen Oberarzt des Universitätsklinikums Essen hat die Staatsanwaltschaft Essen Anklage wegen Totschlag in drei Fällen erhoben.

Wie Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens in einer Pressemitteilung informiert, wurde der Mediziner im November 2020 festgenommenen. Er befindet sich noch immer in Untersuchungshaft. Er soll, so der Vorwurf der Ermittler, drei schwerst an COVID-19 erkrankte Patienten aus Essen, Gelsenkirchen und den Niederlanden unmittelbar lebensbeendende Arzneimittel verabreicht haben, die zum vorzeitigen Tod geführt haben. Das Landgericht Essen hat noch nicht über die Eröffnung des Verfahrens entschieden. Auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern noch an, um weitere Fälle auszuschließen.

Uniklinikum gab Verdacht an Staatsanwaltschaft weiter

Das Universitätsklinikum Essen hatte im vergangenen Jahr bekanntgegeben, dass es sich um einen seit 2020 im Haus beschäftigten Oberarzt handelt, der nach Bekanntwerden des Vorfalls sofort außer Dienst gesetzt worden sei. Die Staatsanwaltschaft sei umgehend über den Verdacht informiert worden. „Wir alle sind zutiefst erschüttert, dass sich so etwas bei uns ereignet haben soll“, so die Klinikspitze.

Zuerst bestand der Verdacht, dass zwei Schwerstkranken in der Sterbephase vorsätzlich tödliche Medikamente verabreicht wurden, jetzt scheinen es drei Fälle zu sein.

Medical-Tribune-Bericht

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