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Standesbank 2020 mit stabilem Jahresüberschuss

Autor: Michael Reischmann

Dividende gibt‘s, aber erst später. Dividende gibt‘s, aber erst später. © iStock/Jack_Aloya
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Die niedergelassenen Heilberufler werden „sehr, sehr gut“ durch die Coronakrise kommen. Davon geht Ulrich Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, aus.

Mit Kreditausfällen wegen der Pandemie und wesentlichen Belastungen für die Standesbank rechnet er nicht. Die ersten Monate des Jahres verliefen „erfreulich“, man will „2021 einen stabilen Jahresüberschuss erwirtschaften“.

Für 2020 weist die Apobank einen Jahresüberschuss von 65,3 Mio. Euro (2019: 64,1 Mio. Euro) aus. Mit diesem Ergebnis wäre man eigentlich in der Lage, eine Dividende von 4 % zu zahlen, so Sommer. Doch die Europäische Zentralbank hält die von ihr beaufsichtigten Institute an, bis Ende September 2021 Dividendenausschüttungen für die Jahre 2019 und 2020 auszusetzen oder zumindest deutlich zu begrenzen.

Perspektive auf 4 % Dividende für die Mitglieder

Der Apobankvorstand will deshalb gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Vertreterversammlung vorschlagen, die für das Jahr 2019 bereits beschlossene Dividende von 2 % auszuzahlen. Rund 49 Mio. Euro des Jahresüberschusses 2020 sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden, um die Mitglieder – zeitlich verzögert – „angemessen“ am Geschäftserfolg beteiligen zu können. Das würde, wie in den Vorjahren, einer Dividende von 4 % entsprechen.

Mit ihrer Kosten-Ertrags-Relation ist die Bank allerdings nicht zufrieden. Diese verschlechterte sich im vergangenen Jahr auf 81 %. 2021 soll sie auf unter 80 % und bis 2027 auf unter 70 % sinken, erklärt Vorstandsmitglied Holger Wessling. Ein Strategieprogramm dient der Optimierung der Prozesse und Strukturen in der Bank; Stellenstreichungen seien derzeit nicht geplant.

Start-ups außerhalb des klassischen Bankgeschäfts

So soll das Anlage- und Beratungsgeschäft ein größeres Gewicht bekommen und das betreute Depotvolumen bis 2027 auf 25 Mrd. Euro ausgeweitet werden (Privatkundendepots 2020: 10,4 Mrd. Euro). Parallel will man die Marktführerschaft bei Praxis- und Apothekengründungen festigen. Jenseits des klassischen Bankgeschäfts erprobt das Kreditinstitut Neues. Dazu gehören z.B. ein Kompetenzzentrum für die Digitalisierung sowie der digitale Marktplatz univiva mit 40.000 registrierten Heilberuflern, die diesen vor allem für Fortbildungen nutzen. Diese Start-ups schreiben noch keine schwarzen Zahlen, bestätigt Sommer. Ein neues Angebot für Arztpraxen hat die Pilotphase absolviert. Es hilft Kunden bei Standortanalyse und Verbesserungsmaßnahmen mit wirtschaftlichen Kennzahlen und einem Marktvergleich.

Quelle: Pressekonferenz – Apobank

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