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Kommentar Von Wunderheilern und Weltverbesserern

Aus der Redaktion Autor: Kathrin Strobel

Verweise auf eine wissenschaftliche Basis oder gar Evaluationen der Programme finden sich beim Coaching so gut wie nie. Verweise auf eine wissenschaftliche Basis oder gar Evaluationen der Programme finden sich beim Coaching so gut wie nie. © MT
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Durch die Kraft deiner Gedanken kannst du dein Leben verändern! Du kannst alles (er)schaffen, was du möchtest! Befreie dich von den äußeren Zwängen, die dich zurückhalten! Es ist alles eine Frage der Einstellung! Das Leben gibt dir, wonach du fragst!

Willkommen in der Welt des Online-Coachings. Wenn Sie sich in sozialen Medien bewegen, haben Sie vielleicht selbst bereits ein Posting eines selbsternannten Life-Coaches gesehen. Von denen tummeln sich so einige auf den Plattformen. In ihren Videos und Textbeiträgen präsentieren sie sich und ihr Angebot in den schillerndsten Farben. Die meisten von ihnen können mit einer eigenen Erfolgsgeschichte aufwarten, die beweisen soll, dass der von ihnen propagierte Weg funktioniert: Sie waren selbst an einem Punkt in ihrem Leben seelisch, körperlich und/oder finanziell am Ende – und haben es dann geschafft, sich aus der Misere zu ziehen. In der Regel durch reine Gedankenkraft, manchmal unterstützt durch Yoga, Meditation und/oder bestimmte Ernährungsformen. Durch diese Erfahrung zu vermeintlich besseren und gesünderen Menschen geworden, möchten sie ihre Erkenntnisse in die Welt tragen und mit anderen teilen. Schließlich hat jeder verdient, gesund und glücklich zu sein.

So weit, so unspektakulär.

Zum Schwindel werden solche Angebote, wenn es sich dabei um nichts als leere Versprechungen handelt – denn Verweise auf eine wissenschaftliche Basis oder gar Evaluationen der Programme finden sich in diesem Bereich so gut wie nie. Zur Abzocke gerät das Ganze, wenn dafür horrende Summen verlangt werden – für eine Einzelsitzung verlangen die Coaches häufig dreistellige, für ein umfangreicheres Programm über mehrere Wochen gut und gerne vierstellige Beträge. Und höchstgefährlich wird es, wenn gezielt die Angst und die Hilflosigkeit von Menschen in Notsituationen (z.B. Krankheit, finanzielle Sorgen) ausgenutzt wird – die ihre letzte Hoffnung in solche Angebote setzen und denen häufig das Hintergrundwissen fehlt, um zwischen seriösen validierten Programmen und Quack­salberei unterscheiden zu können.

Kathrin Strobel

Redakteurin Medizin

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