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Welt-Nichtrauchertag: Angebote zur Raucherentwöhnung

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

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Am 31. Mai ist Welt-Nichtrauchertag. Für Hausärzte bietet das einen guten Anlass, Patienten zum Start in ein rauchfreies Leben zu motivieren.

Der Aktionstag steht hierzulande unter dem Motto „Flickenteppich Deutschland: Was läuft schief beim Nichtraucherschutz?” Das Deutsche Krebsforschungszentrum weiß darauf eine Antwort: Deutschland benötigt „dringend eine einfache, umfassende und einheitliche Regelung zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie“, so wie sie in anderen EU-Ländern eingeführt worden ist.


Denn in einer aktuellen Unterschungen kommt das zu 90 % vom Bundesforschungsministerium und zu 10 % vom Land Baden-Württemberg finanzierte Zentrum zu dem Ergebnis: „Die Ausnahmeregelungen zum Nichtraucherschutz sind weder praktikabel noch effektiv: Sie dürfen in den meisten Bundesländern als gescheitert angesehen werden.“

Tabakqualm in Kneipen, Bars und Spielhallen

Im Februar und März wurden rund 3000 Gaststätten in Berlin, Düsseldorf, Hannover, Kiel, Magdeburg, Mainz, München, Schwerin, Stutt­gart und Wiesbaden untersucht. Ergebnis: Über 80 % der Kneipen und Bars und mehr als 90 % der Spielhallen sind nach wie vor verqualmt.

Schlusslicht in Sachen Nichtraucherschutz ist Düsseldorf, wo es nicht nur die meisten Raucherkneipen, sondern auch die meisten Verstöße gegen deren Kennzeichnungspflicht gibt. Den besten Gesundheitsschutz bietet München, wo im August 2010 ein generelles Rauchverbot im Gastgewerbe in Kraft getreten ist. Doch auch hier machen 17 % der Getränkegaststätten von der einzigen verbliebenen Ausnahmeregelung – der Raucherlaubnis bei geschlossenen Gesellschaften – Gebrauch.

Praxis-Materialien zur Raucherentwöhnung

Das Heidelberger Forschungszentrum stellt fest: Die Vielzahl und Komplexität der Ausnahmeregelungen hat gravierende Vollzugsprobleme zur Folge. So waren 8 % aller untersuchten Restaurants faktisch Rauchergaststätten – ein klarer Verstoß gegen die Landesgesetze. Von den Raucherkneipen verfügten 13 % über mehrere Räume, obwohl es sich laut Gesetz um Einraumkneipen handeln muss. Bei 62 % der Rauchergaststätten fehlte am Eingang auch der obligatorische Hinweis „Zutritt erst ab 18 Jahren“.


Für den Schutz der Bevölkerung vor den Folgen des aktiven und passiven Rauchens gilt es also, Gesetzeslücken zu schließen und die Umsetzung vor Ort strenger zu prüfen. Der effektivste Schutz ist es allerdings, das Nichtrauchen zu fördern. Der Welt-Nichtrauchertag bietet Hausärzten einen Anlass, Patienten auf eine Raucherentwöhnung anzusprechen und sie dabei zu begleiten.


Ein von der Johnson & Johnson GmbH unterstütztes Programm zur Raucherentwöhnung in der hausärzt­lichen Praxis bietet auf der Website www.einfach-erfolgreich-rauchfrei.de einen Therapie-Leitfaden für Ärzte samt Materialien, Dokumentationsblättern und Informationen für den Patienten kostenlos zum Download an. Anforderungen sind auch per Fax (Nr.: 09134 / 707 32 14)
möglich. Das beteiligte Ärzteteam verspricht, Informationen zu den „besten Methoden der Raucherentwöhnung“ zusammengetragen zu haben und präzise darzustellen, „wie Raucherentwöhnung erfolgreich in der Praxis umgesetzt werden kann“.

 
Hier eine Übersicht, welche <media 1918 _blank - "APPLIKATION, Rauchverbote in den Laendern, Rauchverbote_in_den_Laendern.pdf, 52 KB">Nichtraucherschutzregelungen</media> in den einzelnen Bundesländern gelten.

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