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Zweite Coronawelle verunsichert Patienten – weniger Notfälle in den Kliniken

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Auch in Pandemiezeiten gilt: Bei Notfällen unbedingt die Behandlung in der Klinik beanspruchen, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Auch in Pandemiezeiten gilt: Bei Notfällen unbedingt die Behandlung in der Klinik beanspruchen, um spätere Komplikationen zu vermeiden. © denisismagilov – stock.adobe.com
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Bei Notfallsymptomen sollten die Menschen auch in der Pandemie nicht zögern, den Notruf zu wählen, appelliert die AOK. Sie sorgt sich um die Folgen des erneuten Rückgangs von Krankenhaus-Notfallbehandlungen während der zweiten Welle.

Auch in der zweiten Pandemiewelle war die Zahl der Krankenhausnotfälle, ebenso wie die der Krebs-Operationen, rückläufig. Das zeigt eine aktuelle Datenauswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). 

Die Zahl der Herzinfarkt-Behandlungen sank zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 um 13 % (erste Pandemiewelle: -16 %) und die der Schlaganfall-Behandlungen um 11 % (März bis Mai 2020: -12%). „Diese erneuten Einbrüche sind Anlass zur Sorge, zumal wir in einer früheren Auswertung in der ersten Pandemiewelle bereits eine signifikante Steigerung der Sterblichkeit bei den Schlaganfall-Patienten festgestellt haben“, erläutert Jürgen Klauber, Geschäftsführer des WIdO. „Wiederholt haben Ärzte aus den Krankenhäusern darauf hingewiesen, dass Herzinfarkt-Patienten gehäuft verspätet und mit fortgeschrittener Schädigung des Herzens im Krankenhaus angekommen sind.“ 

Bei der operativen Entfernung von Brustkrebs und Darmkrebs zeigten sich in der ersten Pandemiewelle Rückgänge von 10 % bzw. 17 %. In der zweiten Welle waren es im Vergleich zu 2019 bei den Brustkrebs-OPs – wohl infolge der Wiederaufnahme des Mammographie-Screenings nach dem Ende des ersten Lockdows – 5 % weniger Fälle. Dagegen ging die Zahl der Darmkrebs-OPs um 20 % zurück. „Hier gab es offenbar auch in der zweiten Pandemiewelle eine deutlich reduzierte ambulante Diagnostik“, so Klauber. Inwieweit Patienten bei den Koloskopien gezögert haben oder ob das Angebot reduziert wurde, beantworten die Daten nicht.

Quelle: Pressemitteilung – WIdO

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