Hyperhidrosis Woher kommt’s?

Antwort:
Als Erstes sollten bisher unbekannte internistische Ursachen ausgeschlossen werden wie eine Schilddrüsenerkrankung, andere Stoffwechselerkrankungen oder Tumorerkrankungen, die mit Nachtschweiß einhergehen könnten.
Sollten diese Untersuchungen unauffällig sein, wäre als eine weitere mögliche Ursache für das vermehrte Schwitzen im Kopf- und Nackenbereich eine autonome diabetische Neuropathie in Erwägung zu ziehen. Das bedeutet, dass durch eine Nervenschädigung, die auch die Schweißfasern betrifft, das Schwitzen an den Füßen/Beinen sowie den Händen/Armen vermindert ist, so dass kompensatorisch am Rumpf und im Gesichtsbereich vermehrtes Schwitzen auftritt, da der Körper aus Gründen der Thermoregulation (Konstanthaltung der Körpertemperatur) an den Körperregionen, an denen Schwitzen noch möglich ist, vermehrt schwitzt. Zur Klärung würde eine neurologische Untersuchung inklusive Messung der Nervenleitung (Neurographie) sowie eine Messung der autonomen Funktionen (sympathische Hautantwort, Orthostasereaktionstest, Herzratenvariabilität) beitragen.
Autor:

DKD HELIOS Klinik Wiesbaden, Abt. Neurologie
65191 Wiesbaden
Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2018; 40 (11) Seite 57
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.