
Eos bekämpfen, orale Steroide vermeiden Antikörper gegen IL-5-Rezeptor jetzt auch bei EGPA einsetzbar

Die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) zeichnet sich u. a. durch Asthma, Eosinophilie, nekrotisierende Vaskulitis der kleinen bis mittelgroßen Blutgefäße und multiple Organbeteiligung aus. Für die Genese und Progression spielen Effektorzellen wie eosinophile Granulozyten eine wichtige Rolle. Nun wurde Benralizumab (Fasenra®) als Add-on-Therapie für die Behandlung der rezidivierenden oder refraktären EGPA zugelassen. Der monoklonale Antikörper bindet spezifisch an die Alpha-Untereinheit des Interleukin(IL)-5-Rezeptors und führt innerhalb kürzester Zeit zu einer vollständigen Depletion der Eosinophilen in Blut und Gewebe.
Die Zulassungserweiterung des bereits seit über sechs Jahren beim schweren unkontrollierten eosinophilen Asthma bewährten Anti-IL-5-R-Antikörpers basiert auf den Ergebnissen von MANDARA, der bisher einzigen Head-to-Head-Studie zweier Biologika in dieser Indikation. Über eine Behandlungsdauer von 52 Wochen erhielten 140 Teilnehmende einmal im Monat entweder 30 mg Benralizumab oder 300 mg Mepolizumab. Es zeigte sich in beiden Gruppen nach 36 und 48 Wochen eine nahezu identische Remissionsrate von 58 % bzw. 57 %. Eine Post-hoc-Analyse bot jedoch Hinweise darauf, dass unter Benralizumab signifikant mehr Personen eine komplette Remission erreichten.
Auch ergab die Primäranalyse, dass das Einsparpotenzial hinsichtlich OCS unter der Therapie mit dem Anti-IL-5-R-Antikörper nominell größer war als unter der Vergleichstherapie. So konnten 29 von 70 Personen in der Benralizumabgruppe die Begleitmedikation komplett absetzen, unter Mepolizumab war das nur bei 19 von 70 möglich.
Sichere Anwendung über viele Jahre möglich
Langzeitstudien zum Sicherheitsprofil von Benralizumab beim schweren Asthma zeigten außerdem, dass der Wirkstoff über Jahre hinweg angewendet werden kann – ohne zusätzliche Sicherheitssignale. Dr. Anita D’Souza vom MVZ Elbpneumologie Hamburg gab sich sicher: „Betroffene mit EGPA können von der raschen Wirkung von Benralizumab profitieren und dadurch eine belastende Therapie mit OCS und entsprechenden starken Nebenwirkungen vermeiden.“
Quelle: Launch-Pressekonferenz „Gamechanger R: Benralizumab bei SEA - und neu bei EGPA“; Veranstalter: AstraZeneca