Kein Vorteil durch Digitalsupport Asthmatherapie kämpft mit der Adhärenz

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Bei schwerem Asthma wird für die Erhaltungstherapie eine Dreifachkombination aus ICS, LABA und LAMA empfohlen. Bei schwerem Asthma wird für die Erhaltungstherapie eine Dreifachkombination aus ICS, LABA und LAMA empfohlen. © Tams - stock.adobe.com (Generiert mit KI)

Bei schwerem Asthma wird für die Erhaltungstherapie eine Dreifachkombination aus ICS, LABA und LAMA empfohlen.

Inwieweit damit die Asthmakontrolle gelingt, hängt entscheidend von der Adhärenz ab. Doch genau daran mangelt es vielen Betroffenen, nicht zuletzt weil der Umgang mit mehreren Devices kompliziert ist. Ob digitale Unterstützung den Therapieerfolg verbessern kann, wurde nun in einer offenen nicht-interventionellen Studie unter deutschen Praxisbedingungen untersucht.

Die Studienmedikation bestand aus einer Fixkombi aus Mometasonfuroat, Indacaterol und Glycopyrronium (MF/IND/GLY) in einem kapselbasierten Inhaler, die lediglich einmal pro Tag inhaliert werden musste. Das Device war mit einem Sensor ausgestattet, der mit einer Handy- oder Tablet-App kommunizierte und die Teilnehmenden z. B. an die Applikation erinnerte, schreibt das Autorenteam um Holger Woehrle vom Lungenzentrum Ulm. 222 Erwachsene mit schwerem unkontrolliertem Asthma wurden in den Verumarm aufgenommen. Weitere 203 dienten als Kontrollen und nutzten unterschiedliche Präparate mit den Wirkstoffen ICS/LABA/LAMA, darunter 84 % MF/IND/GLY – allerdings ohne digitalen Support.

In beiden Gruppen ähnliche Ergebnisse

Definierter primärer Endpunkt war die Veränderung im Asthmakontrolltest (ACT) nach sechs Monaten Therapie gegenüber dem Ausgangswert. Im Studienarm besserte sich der anfängliche Score von im Schnitt 17,0 Punkten um 3,0. Unter ICS/LABA/LAMA kamen zu den 14,7 Punkten 4,1 hinzu. Nach Adjustierung war die Veränderung in beiden Gruppen gleich.
Hinsichtlich unerwünschter Ereignisse (z. B. Exazerbation, Husten, Dyspnoe) zeigte sich kein relevanter Unterschied zwischen den beiden Kollektiven. Die Symptome waren meist leichter bis mittelschwerer Natur und standen nicht im Zusammenhang mit der Therapie. Künftig müssen randomisierte kontrollierte Studien zeigen, wie man digitale Unterstützung in der Asthmatherapie wirkungsvoller einsetzen kann, meint das Autorenteam.

Quelle: Woehrle H et al. ERJ Open Res 2025; doi: 10.1183/23120541.00734-2024