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Schleifendiuretika Auf Insult folgt Niereninsuffizienz

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die Analyse ergab eine Assoziation zwischen der stark verminderten Nierentätigkeit und einer Anämie sowie einer Therapie mit Schleifendiuretika. Die Analyse ergab eine Assoziation zwischen der stark verminderten Nierentätigkeit und einer Anämie sowie einer Therapie mit Schleifendiuretika. © SewcreamStudio – stock.adobe.com
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Bei älteren Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung stellt die Einnahme von Schleifendiuretika ein Risiko. Denn erleiden sie einen Schlaganfall, scheinen diese Medikamente das Fortschreiten der renalen Probleme zu begünstigen.

Ältere Menschen, die mit Schleifendiuretika behandelt werden oder unter Anämie leiden, laufen Gefahr, im Falle eines Schlaganfalls eine schwere Niereninsuffizienz zu entwickeln. Die fortgeschrittene renale Dysfunktion schränkt jedoch die Therapiemöglichkeiten beim akuten Apoplex erheblich ein. Deshalb sollte man bereits im Vorfeld versuchen, die renale Therapie anzupassen und die Blutarmut in den Griff zu bekommen – zwei potenziell lebensrettende Maßnahmen.

Stationäre Aufnahme innerhalb von 24 Stunden

Zu dieser Einschätzung kommen Dr. Takahisa Mori und Kollegen vom Shonan Kamakura Hospital. Teilnehmer einer Querschnittsstudie waren 3.472 Patienten in einem durchschnittlichen Alter von 75 bzw. 81 Jahren (Männer bzw. Frauen). Alle hatten zwischen 2013 und 2019 einen Insult erlitten und waren innerhalb von 24 Stunden stationär aufgenommen worden. Informationen zur individuellen Medikation vor dem Ereignis lagen jeweils vor.

9,7 % der männlichen Patienten entwickelten eine ausgeprägte renale Funktionsstörung mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min, bei den Frauen waren es 18,7 %. Die Analyse ergab eine Assoziation zwischen der stark verminderten Nierentätigkeit und einer Anämie sowie einer Therapie mit Schleifendiuretika.

Quelle: Mori T et al. J Cardiovasc Dev Dis 2023; 10: 405; DOI: 10.3390/jcdd10090405