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Rauchen Blauer Dunst schlägt aufs Gehör

Autor: Annette Kanis

Der Hörsinn wird durch das Rauchen erheblich beeinträchtigt. Der Hörsinn wird durch das Rauchen erheblich beeinträchtigt. © iStock/xavigm
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Wer mit dem Rauchen aufhört, tut auch seinem Hörsinn etwas Gutes. Und das wiederum mindert die Sturzgefahr im Alter und beugt Depression und Demenz vor.

Raucher haben ein höheres Risiko für Schwerhörigkeit als Nichtraucher. Die Giftstoffe aus dem Tabak und das Kohlenmonoxid führen zu einer Minderdurchblutung des Innenohrs. Freie Radikale beeinträchtigen die Stoffwechselfunktion in der Cochlea zusätzlich.

Anhand der Daten aus der Atherosclerosis Risk in Communities Study (ARIC) haben amerikanische Forscher die negativen Folgen des Rauchens auf den Hörsinn und die positiven Effekte der Rauchentwöhnung ermittelt. Zur Auswertung kamen die Daten von 3.414 Männern und Frauen im Alter von 72 bis 94 Jahren. Nach ihrer Selbstauskunft wurden sie in drei Gruppen eingeteilt:  

  • zu Studienbeginn nie geraucht oder Ex-Raucher (85,3 %)
  • während der Studie mit dem Rauchen aufgehört (10,8 %)
  • anhaltendes Rauchen (4,0 %)

Der Hörsinn wurde mit verschiedenen Tests untersucht. Dr. ­Emmanuel ­Garcia ­Morales von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore und Kollegen konnten zeigen, dass anhaltendes Rauchen mit verminderter Hörleistung und schlechterer Sprachwahrnehmung verbunden war.

Kleine Unterschiede mit großer Wirkung

Einschränkend weisen die Autoren darauf hin, dass die Unterschiede zwischen den drei Gruppen mäßig ausfallen. Doch bereits kleine Unterschiede beim Hörvermögen sind bedeutend, betonen sie. Denn Schwerhörigkeit steht in enger Verbindung zu Demenz, Depression und vermehrter Sturzgefahr. Die Analyse machte zudem deutlich, dass diejenigen, die während der Studie mit dem Rauchen aufgehört hatten, mit ihrer Sinnes­leistung fast gleichauf mit den Nichtrauchern lagen. Mit dem Rauchen aufzuhören, fördert also auch die Hörgesundheit.

Quelle: Garcia Morales EE et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2022; 148: 243-251; DOI: 10.1001/jamaoto.2021.3982