Kurkuma trifft klassische Schmerztherapie Curcumin plus NSAR lindern Gonarthroseschmerz
Kurkumapräparate gibt es in verschiedenen Darreichungsformen.
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Die Rhizome der Kurkumapflanze werden seit Jahrhunderten als phytotherapeutisches Arzneimittel eingesetzt. Ihr Hauptbestandteil Curcumin wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ. Die Ergebnisse mehrerer Studien weisen darauf hin, dass Kurkuma symptomatische Beschwerden bei Gonarthrose lindern kann. Doch auf welches Präparat sollte man am besten zurückgreifen? Dieser Frage widmeten sich Forschende um Han Su Wai vonder Mahidol University in Bangkok. Sie unterschieden bei ihrer Untersuchung drei Varianten:
- traditionelle Curcuminextrakte in Form von Kapseln oder Pulver
- curcuminbasierte Kombinationspräparate mit Wirkstoffverstärkern (z. B. Piperin), um die Bioverfügbarkeit zu steigern
- Produkte auf Basis von Tumerosacchariden (wasserlösliche bioaktive Polysaccharide)
In den Review flossen insgesamt 17 bis zum Jahr 2024 veröffentlichte Publikationen ein. Sieben davon fasste das Autorenteam in einer Metaanalyse (n = 913) zusammen, um auf Basis eines Schmerzindexes (WOMAC*) die Wirkung der Kurkumapräparate mit und ohne begleitende Pharmakotherapie (NSAR oder Paracetamol) gegenüber Placebo zu vergleichen. Effekte auf Funktion und Steifigkeit sowie Schmerz nach anderen Skalen, beispielsweise der Visuellen Analogskala (VAS), wurden zusätzlich als sekundäre Outcomes untersucht.
Allein wirkten Kurkuma und NSAR etwa gleich stark
Alle Kurkumapräparate schienen die Kniegelenksschmerzen signifikant zu verbessern. Den größten Effekt nach WOMAC erzielten traditionelle Curcuminextrakte in Kombination mit Analgetika. Zusammen reduzierten sie den Durchschnittswert um 4,0 Punkte. Einzeln erreichten beide Therapien eine Schmerzreduktion von jeweils gut drei Punkten. Bioverfügbarkeitsverstärkte Curcuminpräparate senkten den Wert im Mittel um 2,5 Einheiten.
Unter Verwendung der VAS-Skala zeigten alle drei untersuchten Kurkumavarianten eine deutliche Schmerzverbesserung gegenüber Placebo. Alle Formen steigerten die Funktion, beeinflussten die Steifigkeit jedoch nicht. Auch in der Sekundäranalyse fiel auf, dass die Kombination aus pharmakologischer Behandlung und traditionellen bzw. auch wirkstoffverstärkten Curcuminpräparaten den Erfolg einer jeweiligen Monotherapie übertraf. Die Forschenden vermuten dahinter synergetische Effekte im Rahmen der COX-2-Hemmung, die auf komplementären Wirkmechanismen beruhen: NSAR wirken als COX-2-Inhibitoren, während Curcumin die COX-2-mRNA-Expression reguliert. Sie empfehlen allerdings, die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren, da sich die Beweisqualität im niedrigen und sehr niedrigen Bereich bewegt. Das lag unter anderem auch daran, dass die verabreichten Kurkumadosierungen in den einzelnen Studien stark variierten.
* Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index
Wai HS et al. BMC Complement Med Ther 2025; 25: 292; doi: 10.1186/s12906-025-05045-z