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Hülsenfrüchte Eine Sensibilisierung kommt selten allein

Autor: Alexandra Simbrich

Ko-Allergien zeigen sich ganz unterschiedlich in Abhängigkeit der bereits bekannten Allergie. Ko-Allergien zeigen sich ganz unterschiedlich in Abhängigkeit der bereits bekannten Allergie. © luigi giordano – stock.adobe.com
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Wer statt zu Fleisch häufiger zu Alternativprodukten aus Hülsenfrüchten greifen möchte, sollte ein mögliches allergisches Risiko beachten. Denn Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen könnten für Soja- oder Erdnussallergiker zur Gefahr werden, wie eine Untersuchung zeigt.

Das Immunsystem von Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie hält bestimmte über die Ernährung zugeführte Proteine für eine Bedrohung und produziert entsprechende IgE-Anti­körper, schreibt ein Forscherteam um Dr. Mark ­Smits vom University Medical Center Utrecht. Diese richten sich teilweise auch gegen ähnliche Lebensmittel. Die Forscher interessierte daher, in welchem Ausmaß Menschen mit einer Allergie gegen bestimmte Hülsenfrüchte auch auf andere Leguminosen reagieren.

Sie untersuchten 30 Erwachsene mit diagnostizierter Allergie gegen bestimmte Hülsenfrüchte, die zunächst durch eine orale Lebensmittelprobe oder einen positiven IgE-Test eneut bestätigt wurde. Dann ordneten die Forscher alle Probanden entsprechend ihrer Allergie einer von sechs Gruppen zu (Erdnüsse, Sojabohnen, grüne Erbsen, Lupinen, Linsen, Bohnen) und testeten sie auch auf IgE-Antikörper gegen die anderen Leguminosen.

Die Ergebnisse fielen in Abhängigkeit von der bereits bekannten Allergie sehr unterschiedlich aus: Bei Erdnuss- und Sojaallergikern waren Ko-Allergien gegen andere Hülsenfrüchte eher selten (≤ 16,7 %), während sich andersherum bei Patienten mit bekannter Erbsen-, Lupinen-, Linsen- und Bohnen­allergie oftmals Ko-Allergien gegen Erdnüsse (64,7–77,8 %) oder Soja (50–64,7 %) fanden. Ko-Sensibilisierungen traten sehr häufig auf: 23,3 % der Patienten waren gegen alle zehn getesteten Hülsenfrüchte sensibilisiert.

Monosensibilisierungen fanden sich nur bei Soja-, Erdnuss- und Erbsenallergikern. Insgesamt waren Ko-Sensibilisierungen jedoch meist nicht klinisch relevant.

Quelle: 1. Smits M et al. Front Allergy 2023; 4: 1115022; DOI: 10.3389/falgy.2023.1115022
2. Pressemitteilung University Medical Center Utrecht